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Stiere freuen sich auf Mückenstiche

Diese „Mücke“ sticht

© Barbara Arndt/Will den Stieren Beine machen: Coach Mannhard Bech

„Zu langsam! Mehr Intensität!“ schallt es durch die Kästnerhalle. Im Trainingsdomizil der Handballstiere ist nur der Coach zu hören. Na ja, vielleicht auch das eine oder andere Schnaufen. Fünf Trainingseinheiten mit ihrem neuen Trainer Mannhard „Mücke“ Bech haben die Schweriner Drittligisten absolviert. Fünf Mal haben sie nur noch das FFF-Prinzip im Kopf gehabt: foltern, fordern, fördern. Das lässt der Coach nicht so stehen: „Foltern – definitiv nein. Ich möchte Aufmerksamkeit schenken und die Mannschaft besser machen!“ Das meinen die Handballstiere wohl auch so, schweißgebadet, aber zufrieden. „Das Training ist tip-top. Was will man mehr. Nur so kommen wir weiter voran“, schätzt Marko Curcic ein. „Ein ausgesprochen kompetenter Mann, der einen ganz klaren Weg vor Augen hat. Da gibt es kein links, kein rechts“, sagt Christian „Zufi“ Zufelde. „Ich habe nur gedacht: Oha! ,Mücke’ fordert eine unwahrscheinlich große Intensität ab. Die Struktur der Übungen und deren Vielseitigkeit beeindrucken. Das habe ich so in meiner ganzen Karriere nicht erlebt. Sonst hätte die Mannschaft das eine oder andere bestimmt schon früher ,ausprobieren’ dürfen“, sagt Teammanager Stephan Riediger, der mit Dirk Schimmler die Handballstiere seit dem Sommer gecoacht hatte und jetzt froh ist, dass eine sehr, sehr schöne, aber mit 70 bis 75 Wochenstunden auch anstrengende Phase vorüber ist. „Wir wollten das Traineramt nicht einfach besetzen, damit jemand da ist. Es ging darum, einen professionellen Coach zu begeistern, der unsere Mannschaft entwickelt, der das bestehende Potenzial nutzt und verbessert, wo immer das geht. Und da ist noch Luft nach oben“, so Riediger.

Auf der Platte ist die erste Trinkpause (exakt alle 15 Minuten) noch nicht erreicht. Die Trikots kleben aber schon an den Männern. Der Schweiß rinnt. Es wird gemunkelt, dass einige Spieler ihre Kontakte genutzt haben, um mal bei den Wölfen des Ligakontrahenten TSV Altenholz nachzufragen, wie deren ehemaliger Coach so drauf ist. Diese Frage beantwortet Mannhard Bech selbst: „Ich werde keine Grundmauern einreißen. Und auch niemanden kaputt trainieren. Aber alle Ansagen haben einen Sinn“, sagt er und macht gleich die nächste. Die Stierherde ist mächtig in Bewegung. Schnelligkeit ist gefragt. Bälle fliegen von allen Positionen aufs Tor. Wer nicht trifft, verschafft dem ganzen Team einen zusätzlichen Sprint zur Hallenmitte. „Spriiint!“ schallt es durch die Halle. Mitdenken ist ebenso gefordert wie Disziplin. Und Tempo, immer wieder Tempo.

„Ich werbe um Verständnis für eine Idee“, betont Mannhard Bech. Unmissverständlich. Mit Blick auf jeden einzelnen. Längst hat „Mücke“ alle Spielernamen parat, wiederholt seine Vorgaben auf Englisch, damit jeder, wirklich jeder weiß, was zu tun ist. Läuft es nicht so, wie der 50-Jährige möchte, unterbricht er kurz, erklärt, zeigt, was gemeint ist. Dann steht er wieder an der Seitenauslinie. Die Arme vor der Brust gekreuzt. Oder aber mit Fäusten an der Hosennaht. „Die Sporthalle ist meine Energiequelle“, war eine der ersten Ansagen des neuen Coach. Energisch ist er. Doch er verteilt auch positive Energie. Motiviert. Lobt. „Gut, einfach sehr gut!“ wertet Kapitän Johannes Prothmann kurz und knapp. Magnus Aust weiß, dass er am Ende des Trainings „richtig fertig“ sein wird. „Und das mag ich schon, egal, wie anstrengend es vorher ist.“

Da schwingt Wertschätzung mit, Vertrauensvorschuss wird gewährt. Den fordert „Mücke“ definitiv ein. „Ich habe eine Idee“, sagt der Trainer immer wieder. Allen, die bereit sind, dieser zu folgen, will er Beine machen. Der Meistertrainer aus Altenholz. Das braucht Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen, Neues anzunehmen und umzusetzen. Noch besseres Umschaltspiel, eine weitere Stärkung der Abwehr – es gibt zu tun. Reichlich. Aber auch eine Menge Spaß. Am 28. Januar bestreitet Mannhard Bech seine Premiere in der Sport- und Kongresshalle. Dann führt der „Neue“ die Handballstiere gegen den VfL Fredenbeck auf die Platte. Anpfiff ist um 16 Uhr. (ba)
Quelle: http://www.mecklenburger-stiere.de

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