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„Wir sind wieder reif für einen Titel“ – SSC-Präsident Johannes-M. Wienecke im Interview

Das lange Warten hat ein Ende: Heute um 14.30 Uhr startet die Volleyball-Bundesliga der Frauen mit dem Top-Spiel VC Wiesbaden gegen die Roten Raben Vilsbiburg (im Internet live auf www.vbl.tv). Rekordmeister Schweriner SC greift Mittwoch in Berlin Köpenick erstmals wieder an. Vor dem Saisonstart nahm sich SSC-Präsident Johannes-M. Wienecke (59) Zeit für einen Ausblick.

© D.Albrecht
© D.Albrecht Ministerpräsident E.Sellering, Altkanzler G.Schröder und SSC Präsident J.Wienecke

Sechs Monate ohne Pflichtspiel des Schweriner SC. Wie groß ist die Vorfreude, dass es endlich losgeht?
Wienecke: „Die ist enorm. Da wir leider so früh aus den Playoffs ausgeschieden sind (9. April im Viertelfinale gegen Aachen, d. Red.) und da die Saison wegen der Weltmeisterschaft so spät beginnt, war es die längste Pause seit Jahren. Ich merke an mir und auch in den Gesprächen mit Sponsoren, dass alle heiß und gespannt sind. Ich glaube auch nicht, dass das eher schwache Abschneiden unserer Nationalspielerinnen bei der WM negative Auswirkungen hat. Diana Nenova ist schon 29 Jahre alt und stabil, Yvon Beliën und Jennifer Geerties spielten im Stamm und hatten starke Auftritte. Außerdem sind solche Erlebnisse sehr gut für die persönliche Entwicklung.“
Wie schätzen Sie die Qualität der Mannschaft ein?
Wienecke: „Wir haben eine gute Kombination, die besser ist als letzte Saison. Wir haben mit Nenova eine erfahrene Zuspielerin, mit Denise Imoudu ein Talent daneben. Mit Geerties, Laura Weihenmaier und Beliën weitere Nationalspielerinnen dazu geholt, mit Anja Brandt und Saskia Hippe sind wichtige Spielerinnen nach schweren Verletzungen wieder da. Somit sind wir stabiler besetzt. Und man darf nicht vergessen, dass wir fast nur junge Spielerinnen haben. Nur drei, Lousi Ziegler, Steffi Golla und Nenova, sind 29, der Großteil zwischen 19 und 23 Jahre alt. Die haben also alle noch eine Entwicklung vor sich.“
Ist der SSC nach der durchwachsenen Vorsaison nun wieder reif für einen Titel?
Wienecke: „Ja, wir sind reif dafür. Der Anfang wird sicher etwas holprig, weil wir lange nicht mit den neuen Spielerinnen trainiert haben. Aber auch in den vergangenen Jahren sind wir ja nicht als Erster in die Playoffs eingezogen, sondern haben Dresden oder Vilsbiburg erst zum Ende der Saison überholt.“
Wer sind aus Ihrer Sicht die Hauptkonkurrenten?
Wienecke: „Dresden als Titelverteidiger natürlich, obwohl sie auch schmerzliche Abgänge hatten, so wie wir im vorigen Jahr. Auch Vilsbiburg und Wiesbaden muss man dazu rechnen. Vielleicht auch Münster, die immer einen sehr guten Nachwuchs haben.“
Stichwort Nachwuchs, auch hier ist der SSC neu aufgestellt.
Wienecke: „Ja, wir haben mit Bart-Jan van der Mark und Markus Pabst zwei neue Trainer. Aber nicht, weil wir uns von den anderen getrennt haben. Wir sind aber froh, dass es keine Notlösungen sind. Die beiden werden die Sichtung verstärken und die jungen Spielerinnen in Ruhe entwickeln, damit es uns wieder gelingt, Spielerinnen wie Janine Völker zu etablieren. Wir haben, auch mit dem neuen Team VC Olympia, eine Verantwortung, unserer ersten Mannschaft und der Nationalmannschaft zuzuliefern.“
Mit „Palmberg“ hat der Schweriner SC erstmals seit Jahren wieder einen Trikotsponsor. Wie steht es finanziell um den Klub?
Wienecke: „Wir freuen uns enorm, dass einer da ist, der unsere Kriterien erfüllt. Allerdings ist es nicht so, dass dieser Betrag als Erhöhung oben drauf kommt, da wir leider bei anderen Sponsoren Reduzierungen und Abgänge haben, was aber normal ist. Wir werden wieder einen Etat von etwas über einer Mio Euro haben. Ein entscheidender und erfreulicher Unterschied ist: In den Vorjahren sind wir immer mit einer Etatlücke und gewissen Hoffnungen in die Saison gegangen, der Etat wurde dann durch Erfolge und Zuschauereinnahmen gedeckt. Diesmal ist der Etat bereits jetzt zu 95 Prozent gedeckt. Eine solche Sicherheit hatten wir in den Vorjahren nicht.“
Ein weiteres Saisonziel des SSC ist die Erhöhung der Zuschauerzahlen…
Wienecke: „Wir haben eine enge Verbindung zu unseren Fans. Vor Jahren haben wir noch kontrovers mit ihnen diskutiert, über die Positionierung der Trommler, über Dauerkartenpreise. Inzwischen konnten wir viele ihrer Probleme lösen und Anregungen umsetzen. Die Atmosphäre in der Arena ist toll, wir haben so viele Dauerkarten verkauft wie noch nie. Für das erste Heimspiel am 25. Oktober gegen Suhl gibt es nur noch wenige Sitzplatzkarten und nicht mal mehr 500 Stehplätze. Das ist toll, so soll es jetzt weitergehen. Aber dafür ist es wichtig, dass die Leistung auf dem Parkett stimmt und der Verein sympathisch nach Außen auftritt.“

Der Rechtsanwalt Johannes-M. Wienecke steht dem Verein bereits seit 24 Jahren vor.

 

Quelle: Schweriner Sportclub – Volleyball

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