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Last Minute Sieg für Schönberg

In einer ereignisarmen ersten Halbzeit waren letztlich nur 3 Szenen wirklich bemerkenswert. Zuerst zerrte Anton Müller nach einer knappen halben Stunde unnötigerweise an der Mittellinie an Maik Haubitz herum, was vor allem deswegen zu einem Problem wurde, weil er dafür seine absolut berechtigte zweite gelbe Karte im Spiel sah.

© Upahl.de | Ausgleich durch Bastian Henning in letzter Sekunde!
© Upahl.de | Ausgleich durch Bastian Henning in letzter Sekunde!

„Mit der Erfahrung von Anton Müller, die so ein Spieler auf dem Buckel hat, darf es nicht vorkommen, dass man eine gelb-rote Karte bekommt“, wirkte Schönbergs Trainer Axel Rietentiet darüber durchaus verärgert. Dann gab nur gelb für Mattia Trianni, der sich ohne Chance auf den Ball einen bösen Tritt gegen das rechte Knie von Henry Haufe leistete. Und eben dieser Mattia Trianni war es, der kurz vor dem Halbzeitpfiff eine auf den langen Pfosten gezogene Flanke nur noch einnicken musste. Der Rest war Kampf und Krampf mit leichten Vorteilen für die Gäste.
Aber ein Rückstand in Unterzahl war schon eine gewaltige Hypothek für den zweiten Durchgang.
Dieser wurde zunächst auch nicht besser, denn Nico Matern langte beim Versuch, ein taktisches Foul zu begehen, ein wenig zu kräftig hin und flog daraufhin mit einer glatten roten Karte vom Platz. Damit war das Ding eigentlich durch, doch dem FC Viktoria 1889 Berlin gelang es auch mit 2 Spielern mehr auf dem Platz nicht, aus der nun deutlichen zahlenmäßigen Überlegenheit Kapital zu schlagen. Der zweite Platzverweis wurde wohl zu einer Art Weckruf für die Maurine-Kicker, denn es ging ein spürbarer Ruck durch das Team. Mit großer Leidenschaft wurde das eigene Tor so erfolgreich verteidigt, dass es keinerlei Torchancen für die Hauptstädter mehr gab. Ab und zu suchte Schönberg dabei mit langen Bällen nach vorn selbst den Torerfolg, dies allerdings wenig erfolgreich. Aber die Abseitsfalle der eigenen Abwehr funktionierte absolut prächtig. Jedenfalls bis zur 93. Minute. Da war nämlich Martin Zurawsky entwischt und er lief allein auf das Schönberger Tor zu. Alle inklusive der Schönberger Abwehr, die erst gar nicht mehr mitlief, dachten – das war’s jetzt. Doch unserem großartigen Torwart Jörg Hahnel gelang es, dem Berliner den Ball im richtigen Moment mit einem blitzschnellen Ausfallschritt vom Fuß zu spitzeln. „Man soll mich nicht für verrückt erklären, aber ich habe 5 Minuten vor Spielende zu meinem Co-Trainer gesagt, im Fußball sind schon viele Kuriositäten passiert“, muss Axel Rietentiet geahnt haben, was nun folgen sollte.

Denn Jörg Hahnel trieb die Balljungen zur Eile an und führte eilig den Abstoß aus. Rainer Müller haute das Leder weit nach vorn und Daniel Halke verlängerte vor dem Berliner Strafraum per Kopf in den Lauf von Bastian Henning. Dieser hob den Ball dann im Sprung mit dem linken Außenrist über Lucas Menz hinweg zum Ausgleich ins Tor. Ein technisch brillantes und ungemein wichtiges Tor, das natürlich im gesamten Stadion überschwänglich gefeiert wurde. Der Einzige, der kurzzeitig ein wenig irritiert wirkte, war Gordon Grotkopp. Er bekam nämlich dafür die gelbe Karte gezeigt, dass sich Bastian Henning beim Torjubel das Trikot ausgezogen hatte. 😉
„Kurz nach dem Schlusspfiff überwiegt natürlich die Euphorie. Aber wenn man es chronologisch betrachtet ist schon eine Menge schief gelaufen. Ich bring’s mal auf den Punkt: die ersten 60 Minuten waren heute nicht gut. Wir wollten im Minimum einen Punkt holen, das haben wir nach hinten raus auch geschafft. Aber die Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben, hat mir überhaupt nicht gefallen. Da war keine Leidenschaft, kein Biss. Das war nicht mein FC Schönberg. Wir haben uns arg dezimiert. Ich glaube, so richtig angefangen haben wir nach der 2. Roten Karte. Wenn man mit 8 Feldspieler gegen einen Mitkonkurrenten einen Punkt holt, dass ist das ein gefühlter Sieg“, analysierte Schönbergs Trainer Axel Rietentiet anschließend eine Partie, von der man an der Maurine wohl noch länger reden wird.

Statistik

FC Schönberg 95: Jörg Hahnel, Daniel Halke, Tom Schulz, Nico Matern, Maximilian Rausch, Marcus Steinwarth (71. Bastian Henning), Anton Müller, Henry Haufe (80. Gordon Grotkopp), Rainer Müller, Rico Gladrow, Masami Okada (39. Lukas Scherff)

FC Viktoria 1889 Berlin: Lucas Jeffrey Menz, Mike Eglseder, David Hollwitz, Robin Mannsfeld, Caner Özcin (67. Oliver Hofmann), Ümit Ergirdi, Joshua Marques Pereira, Maximilian Watzke, Mattia Trianni (77. Martin Zurawsky), Maik Haubitz, Abdulkadir Beyazit (89. Julian Hentschel)

Tore: 0:1 Mattia Trianni (43.), 1:1 Bastian Henning (90.+3)

Gelbe Karten: Anton Müller (10., Foulspiel), Maximilian Rausch (79., Foulspiel), Daniel Halke (86., Foulspiel), Gordon Grotkopp (90.+4, Unsportlichkeit) – Mattia Trianni (33., Foulspiel), Julian Hentschel (90.+2, Unsportlichkeit)

Gelb-Rote Karte: Anton Müller (29., Foulspiel)

Rote Karte: Nico Matern (55., grobes Foulspiel)

Zuschauer: 412

Schiedsrichter: Felix-Benjamin Schwermer (Magdeburg)

Schiedsrichterassistenten: Andy Stolz und Sirko Müke

Quelle: FC Schönberg 95

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