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Freud und Leid lagen dicht zusammen – Boizenburg ist Meister, Crivitz steigt ab

SG Einheit Crivitz – SG Aufbau Boizenburg 3:6 (2:1)

Wenn man als Abstiegskandidat gegen den Tabellenführer nach 72 Minuten 3:1 führt und nur noch ein Unentschieden benötigt, um die Klasse zu halten, wie bitter ist es dann, wenn gut 20 Minuten später ein 3:6 herauskommt und auf Grund des schlechteren Torverhältnisses der Abstieg besiegelt ist. Die erhoffte Hilfe vom Neumühler SV blieb aus, der zu Hause glatt mit 0:4 gegen die TSG Gadebusch den Kürzeren zog.

Vor der Rekord-Kulisse von 600 Zuschauern, über 200 waren allein aus der Elbestadt angereist, versuchten die Crivitzer von Beginn an, ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen. Der Lohn blieb nicht lange aus, als Patrick Wrobel auf Zuspiel von Ralf Mierendorf schon nach 10 Minuten den Ball zur 1:0-Führung in den oberen Torwinkel jagte. Boizenburg fand lange Zeit in der Offensive kaum statt, der drangvolle Torjäger Kruse war bei der Crivitzer Abwehr, außer bei einer Gelegenheit in der 15.Minute,als er gerade noch abgeblockt wurde, in festen Händen. Crivitz drückte weiter und nach Toni Busses Flügellauf (29.) und Daniel Janiskas 16m-Schuss (30.) boten sich gute Gelegenheiten, um die Führung auszubauen. Dies passierte dann aber doch, als eine Diagonalflanke von halblinks per Kopf nach innen verlängert wurde, wo wiederum Wrobel goldrichtig stand und aus Nahdistanz einnickte (32.). Das Stadion glich nun einem Tollhaus, die Boizenburger Fans wurden merklich ruhiger, bevor sie Kruse mit einem Freistoßhammer aus gut 20m zum 1:2 (37.) wieder wachrüttelte.
Bevor die Gäste nach der Pause zur weiteren Aufholjagd blasen konnten, erhöhte Wrobel nach Super-Vorarbeit von Busse mit einem überlegten Schlenzer auf 3:1 (49.). Boizenburg versuchte es nun permanent mit langen Bällen auf Kruse, aber die vielbeinige Crivitzer Defensive konnte zunächst, auch mit etwas Glück, weitere Gegentore verhindern. Dann rückte nach genau einer Stunde Schiedsrichter Kuligowski aus Rostock in den Mittelpunkt des Geschehens, als er, vor der Ausführung eines Freistoßes, nach einer Rangelei am 16m-Raum, völlig überzogen den Crivitzer „Sechser“ Tino Dobbertin mit Glatt-Rot vom Platz stellte. Der zweite Knackpunkt war Busses Riesenchance zum 4:1 (69.), als er den Torwart schon ausgespielt hatte, aber aus etwas spitzen Winkel nicht das leere Tor, sondern leider nur den Pfosten traf. Als Kruse dann zum 2:3 (73.) einköpfte, bekam das Spiel eine neue Eigendynamik und die Gäste die zweite Luft. Von ihren Fans lautstark angefeuert, erhielten die Gäste den nötigen Schub für eine stürmische Schlussphase und nach dem 3:3 durch Bahl (80.) kippte das Spiel immer mehr zu Gunsten der Gäste. Auch eine Dezimierung durch eine Ampelkarte konnte sie nicht mehr bremsen und so geriet Crivitz, das nun kaum noch zu Gegenangriffen in der Lage war, schon kurz danach durch das 3:4 von Bahl (82.) endgültig auf die Verliererstraße. Um so mehr, als Kruse mit seinem dritten Treffer schnell das 5:3 (84.) nachlegte.Als Alisch mit dem 6:3 in der Nachspielzeit den Schlusspunkt setzte, hatten beide Teams nur noch acht Feldspieler auf dem Platz, nachdem in der 87.Minute nach einem überflüssigen Scharmützel an der Mittellinie, diesmal zu recht, noch je ein Spieler von Einheit und Aufbau vom Platz gestellt wurden.
Fazit: Wer wollte es den Gästen verübeln, dass sie nach diesem Spielverlauf am Ende überglücklich die zwischenzeitlich kaum noch für möglich gehaltene Meisterschaft und den Aufstieg feiern durften. Trotz aller Enttäuschung natürlich auch Glückwunsch von unserer Seite. Dass auf Crivitzer Seite nach Spielschluss vor allem der Frust und tiefe Leere herrschte, ist genau so verständlich. Boizenburgs Mannschaftsleiter Anderson schätzte ein, dass die vergebene Chance zum 4:1 neben dem aus Crivitzer Sicht unberechtigten Platzverweis die Wende im Spiel eingeleitet haben.

 

Quelle: SG Einheit Crivitz

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