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Stiere lassen Halle beben

Mecklenburger Stiere machen vorzeitigen Klassenerhalt perfekt

© Dietmar Albrecht Stephan Riediger beim Einlauf
© Dietmar Albrecht
Stephan Riediger beim Einlauf

Der vorletzte Spieltag sollte die Entscheidung bringen, ob der SV Mecklenburg Schwerin sicher für die nächste Saison in Liga 3 planen kann oder man sich auf Schützenhilfe verlassen müsse. Aber die Mecklenburger Stiere haben sich und Kreisläufer Stephan Riediger bei dessen allerletzten Heimspiel im gelb-blauen Trikot das schönste Geschenk selbst gemacht. Mit 23:19 (14:9) gewann das Team von Trainer Holger Antemann am Samstagabend und räumte jeglichen Zweifel am Klassenerhalt aus. Auch die Gäste aus Aurich konnten auf der Rückreise trotz Niederlage feiern. Die Teams aus Beckdorf und Kiel strichen zwei Niederlagen ein und stehen so neben der SG Achim/Baden ebenfalls als Absteiger fest. Somit sind alle wichtigen Entscheidungen in der Liga vollzogen. Neben den jetzt feststehenden Absteigern konnte sich der Wilhelmshavener HV schon länger für Liga 2 vorbereiten. Die HF Springe spielen in einer „Dreierrunde“ mit dem HC Elbflorenz und dem VfL Eintracht Hagen die möglichen letzten Aufstiegsplätze unter sich aus.

Wie so oft in der Saison wurde die Partie von Verletzungssorgen des Trainers überschattet. Marco Matic zog sich unter Woche eine schwere Muskelverletzung zu und musste sich ebenso wie Stephan Riediger den „goldenen Händen“ von Physiotherapeut Andreas Schmidt hingeben. Selbst am Maifeiertag wurde hier Hand angelegt und alle für das Spiel der Spiele fit gemacht. Auch für Bevan Calvert wurde die Partie schon im Vorfeld sehr emotional. Trotz einer Hiobsbotschaft aus dem fernen Australien zeigte der Linkshänder eine überragende Leistung. Das Spiel in der mit knapp 500 Zuschauern ausverkauften Kästner-Halle begann ziemlich ausgeglichen. Die Gäste aus Aurich waren in der Abwehr körperlich sehr präsent und ließen dem Aufbauspiel der Schweriner wenig Platz. Bis zur 20.Minute war es daher nicht verwunderlich, dass sich keins der Teams absetzen konnte. Doch dann bekam Torhüter Oliver Mayer mehrere Male die Hand an den Ball und Rechtsaußen Bevan Calvert netzte dreimal in Folge sehenswert ein. Bis zur Halbzeit wurde dann der Vorsprung auf 14:9 ausgebaut.

In der zweiten Hälfte wurden dann zahlreiche gute Chancen seitens der Stiere ausgelassen und so versäumt den Vorsprung noch weiter auszubauen. In der Schlussphase des Spiels passierte dann das, was in solchen Situationen oft im Sport passiert, siehe auch DFB-Pokal-Halbfinale zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund. Die spielbestimmenden Stiere machten auf einmal ihre Tore nicht rein und der Gegner kam wieder auf zwei Tore heran. Ein Fakt, der in so einem wichtigen Saisonspiel auch einmal für die eine oder andere Blockade im Kopf sorgen kann. Doch auch hier bewies Kreisläufer Riediger wie wichtig er für sein Team ist. Er marschierte mit breiter Brust voran, zog sein Team mit und markierte anderthalb Minuten vor dem Abpfiff den wichtigen 23:19-Treffer.

© Dietmar Albrecht
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Trainer Holger Antemann war nach dem Spiel sichtlich berührt: „Es war ein verdienter Sieg. Glückwunsch an das Team, die Vereinsführung und natürlich an unsere Fans, die uns immer die Treue gehalten und uns auch in dieser nicht ganz so einfachen Saison immer unterstützt haben. Darauf kann man stolz sein! Wir sind die Mecklenburger Stiere!“

Am nächsten Wochenende steht dann das letzte Saisonspiel auf dem Programm. Die Mecklenburger Stiere reisen dann zu den zweitplatzierten Handballfreunden aus Springe. Auch hier wird das Team aus der mecklenburgischen Landeshauptstadt nicht anreisen und die Punkte kampflos abgeben.

Mecklenburger Stiere: Escher, Mayer, Höwt 7/4, Calvert 5, Riediger 3, Evangelidis 3, Kalski 3, Prothmann 1, Matic 1, Larisch, Hünerbein, Finkenstein, Hagemeier, Wirt

Text: Carsten Hänsch

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