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Foulelfmeter war der Rettungsanker für den FC Hansa Rostock

Morgen Duell der beiden besten Angriffsreihen in der Verbandsliga

© Andreas Knothe Ivanir Pais Rodrigues im Kampf um den Ball. Das Ankerteam musste sich im Pokalhalbfinale dem FC Hansa mit 0:1 geschlagen geben
© Andreas Knothe
Ivanir Pais Rodrigues im Kampf um den Ball. Das Ankerteam musste sich im Pokalhalbfinale dem FC Hansa mit 0:1 geschlagen geben

Der FC Hansa Rostock hat innerhalb kürzester Zeit den zweiten Rettungsanker geworfen. Nach dem Erhalt der DFB-Lizenz durch das Benefizspiel zwischen „Marteria & Friends vs. Paule & Friends – Das Spiel für die Lizenz“ warfen die Hanseaten am Mittwochabend durch einen 1:0-Sieg gegen den FC Anker Wismar den nächsten Rettungsanker. Denn nach diesem knappen Sieg durch die Verwandlung eines Foulelfmeters von Steven Ruprecht stehen die Rostocker nach 2011 und 2013 erneut im Landespokalfinale. Bei einem Sieg gegen den Regionalligisten TSG Neustrelitz würde das Team von Trainer Karsten Baumann in die 1. DFB-Pokalrunde einziehen und 140.000 € kassieren. Nach dem Spiel herrschte in der Kabine des FC Anker trotz der Niederlage keine niedergeschlagene Stimmung, der Stolz, dem hohen Favoriten ein ebenbürtiger Gegner gewesen zu sein, überwog. „Wir haben ein tolles Spiel gemacht, mit viel Herz gespielt, in der Abwehr hervorragend gestanden und den Hausherren nur wenige klare Chancen gestattet. Aus dem Spiel heraus konnte der Drittligist keinen Treffer erzielen, das kann uns stolz machen. Wer weiß, wie die Partie ausgegangen wäre, hätte wir unsere Riesenchance unmittelbar vor dem Seitenwechsel genutzt“, so Mannschaftskapitän Fabian Bröcker.

© Andreas Knothe Clemens Lange im Zweikampf mit Hansakapitän Dennis Danso Weidlich. Am Ende unterlag das Ankerteam dem Drittligisten mit 0:1
© Andreas Knothe
Clemens Lange im Zweikampf mit Hansakapitän Dennis Danso Weidlich. Am Ende unterlag das Ankerteam dem Drittligisten mit 0:1

Von einem Drei-Klassen-Unterschied war auch in der zweiten Hälfte wenig zu spüren. Anker stand sicher, beließ es aber nicht dabei. Nach einer Ecke verzog der französische Innenverteidiger Guillaume Salzard per Kopf (54.) – ebenso wie wenig später Kofler auf der Gegenseite. Mitten in der ausgeglichenen zweiten Hälfte dann die Führung für den Drittligisten – bezeichnenderweise durch einen Foulelfmeter. Salzard hatte gegen Weidlich das Bein stehen gelassen, und Ruprecht ließ sich die Chance zum1:0 nicht entgehen. Hansa kontrollierte die umkämpfte Partie nun zwar besser, hatte aber außer einem Flachschuss des eingewechselten Radjabali-Fardi, den Heskamp parierte (78.), keine großen Torszenen mehr. „Wir können zufrieden sein. Eigentlich war sogar noch mehr drin“, meinte Anker-Kapitän Fabian Bröcker und ergänzte nicht ohne Stolz: „Ich war mir sicher,
aus dem Spiel heraus hätte Hansa heute kein Tor gemacht.“

Hansa: Schuhen – Ahlschwede, Grupe, Ruprecht, Sumusalo – Kofler, Ikeng (46. Radjabali-Fardi) – Weidlich, Bickel – Sburlea (65. Jakobs), Savran (88. Srbeny).

Anker: Heskamp – Bode (89. Schiewe), Unversucht, Salzard (78. Ostrowitzki)– Martens, Bröcker, Iljazi, Pais Rodrigues – Kalbau (65. Dojahn), Traoré – C. Lange.

Tor: 1:0 Ruprecht (60., Foulelfmeter).

Zuschauer: 4100.

Schiedsrichter: Scheller (Waren).

Gelbe Karten: Ahlschwede, Bickel, Jakobs / Kalbau, Pais Rodrigues.

Das tolle Erlebnis Pokalhalbfinale beim Drittligisten FC Hansa Rostock war, doch bereits Samstag steht für den FC Anker Wismar wieder der Fußballalltag auf dem Programm. Um 14 Uhr erwartet das Team von Trainer Christiano Dinalo Adigo den Tabellendritten FC Förderkader René zum fälligen Punktspiel. Als Unparteiischer fungiert der Sportfreund Michael Holste aus Göhren. Es ist erst das zweite Pflichtspiel gegen den 2009 gegründeten Verein, dessen Vorsitzender der ehemalige Nationalspieler Renè Schneider ist. Augenblicklich liegen die Mannen von Trainer Stefan Malorny nur fünf Punkte hinter dem FC Anker und drei Punkte hinter den Torgelower Greifen. Allerdings haben die Hansestädter bereits zwei Spiele mehr absolviert. Es ist erst das zweite Pflichtspiel gegen den 2009 gegründeten Verein, dessen Vorsitzender der ehemalige Nationalspieler Renè Schneider ist. Die Rostocker sehen sich als Ausbildungsverein, denn die Arbeit und Talentförderung des FC Förderkader René Schneider konzentriert sich auf drei wesentliche Bereiche: Junge Spieler zu sichten, sie individuell zu fördern und sie für Lizenzmannschaften auszubilden. Die Männermannschaft ist seit der Gründung des Vereins in jedem Jahr eine Klasse höher aufgestiegen, der fünfte Aufstieg führte das Team von Trainer Stefan Malorny nun in die Verbandsliga. „Ich bin wahnsinnig stolz auf die Mannschaft, den Trainer und das Betreuer-Team. Die neue Herausforderung geht der Klub mit ambitionierten Zielen an“, so der Vereinsvorsitzende Renè Schneider vor Saisonbeginn. Der ehemalige Fußballprofi und Inhaber der DFB-Trainerlizenz betreibt seit 2003 seine eigene Fußballschule. Deutschlandweit einzigartig ist, dass seit 2007 Nachwuchsteams der Schule am regulären Rostocker Punktspielbetrieb teilnehmen. „Wir wollen in der Spitze mitspielen“, sagte FC FK-Trainer Stephan Malorny nach dem Aufstieg in die höchste Landesklasse. „Ich denke, wir haben die Qualität dazu. Und wenn am Ende der sechste Aufstieg in Serie herausspringt werden wir uns ganz sicher nicht dagegen wehren“, meint er mit einem Lächeln. Er betont aber auch: Die Oberliga stellt ganz andere Anforderungen – an den Kader und die Infrastruktur. „Es kann auch gut sein, dass sich der Verein zwei Jahre in der Verbandsliga konsolidiert. „Viel Geld in Spieler muss der Verein nicht investieren. Aus dem eigenen Nachwuchs und durch gute Spieler-Beobachtung ist es gelungen, ein starkes Team zu formieren. Wir setzen auf Kontinuität im Kader und der Trainingsgestaltung“, erklärt Malorny. Nach seinen Worten haben acht Spieler der jetzigen ersten Mannschaft beim Start der Mission vor fünf Jahren schon auf dem Platz gestanden. Mit Max Körting, Dennis Schröpfer (beide FSV Bentwisch), Theodor Schütze (vereinslos, zuletzt FC Mecklenburg Schwerin), Philipp Tautenhahn (ehemals Rostocker FC) und Torsten Dahnke (II. Mannschaft) haben die Rostocker aber in der Winterpause gleich fünfmal aufgerüstet.
Die Stärke der Rostocker Elf liegt auf alle Fälle im Angriff, denn mit 53 Toren haben sie den besten Angriff aller fünfzehn Verbandsligateams. Begünstigt wird diese hohe Torquote natürlich besonders durch den 12:0-Auswärtssieg beim SV Pastow. Mit Lars Rother (15 Treffer), Marc Mauersberger und Jasper Niebuhr (beide 8 Tore) hat das Team des Förderkaders ein starkes Angriffstrio. Doch auch das Anker Dreigestirn Abdoul Baraka Traore (12 Tore), Ivanir Pais Rodrigues (9) und Fabian Bröcker (7) stehen den Rostocker nicht allzu sehr nach. Die Rückrundenbilanz des morgigen Ankergegners ist etwas durchwachsen, doch die Mannschaft trat ausnahmslos gegen Teams aus dem oberen Tabellendrittel an. In Grimmen holten die Rostocker ein 0:0-Unentschieden, beim FC Mecklenburg musste sie dagegen eine 1:2-Niederlage hinnehmen. Doch zu Hause ist die Elf vom Damerower Weg eine Macht. Gegen Pampow gewann man mit 4:2 und am letzten Spieltag wurde Spitzenreiter Torgelower SV Greif auf dem Kunstrasenplatz mit 2:1 bezwungen. Auch dadurch blieb der FC Anker an der Tabellenspitze.
Für das Ankerteam gilt es nun, die Euphorie aus dem Pokalspiel mit in diese Begegnung zu nehmen ohne die Rostocker zu unterschätzen. „Das Pokalspiel war für die Mannschaft ein Höhepunkt, aber jetzt gilt unsere vollste Konzentration dem Kampf um den Oberligaaufstieg. Wir wollen unseren hoffentlich wieder zahlreichen Fans gegen den Förderkader eine gute Partie bieten und vor den beiden wichtigen Spielen am Gründonnerstag in Friedland und dann am Montag gegen den Torgelower FC Greif die Tabellenspitze verteidigen. Ich hoffe dass Fabian Bröcker (Blessur am Knöchel) der angeschlagene Guillaume Salzard und Clemens Lange ihre Verletzungen bis zum morgigen Spiel auskuriert haben“, so Ankertrainer Christiano Dinalo Adigo.

Quelle: FC Anker Wismar | Text Bernhard Knothe

 

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