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OB – Kandidaten stellten sich den Fragen von SN-Sport

15 Fragen an die Schweriner Oberbürgermeister/in – Kandidaten. Sechs Männer – drei Frauen – ein Amt. Am 04.September 2016 wählen die Schweriner ihren neuen Oberbürgermeister/in. Wir haben den Kandidaten zum Thema Sport in der Stadt Schwerin zur gleichen Zeit Fragen vorgelegt die innerhalb von 10 Tagen beantwortet werden mussten. Zu eigenen Fitness, Sportstättensituation, Breiten und Spitzensport.

Amtsinhaberin Angelika Gramkow (Linke), Simone Borchardt (CDU), Rico Badenschier (SPD), Martin Lorentz (B90/Grüne), Frank Haacker (FDP), Anita Gröger für die Aktion Stadt- und Kulturschutz, Silvio Horn für die Unabhängigen Bürger stellten sich unseren Fragen. Einzelbewerber Stefan Timm (Parteilos) und Martin Molter für die Satirepartei «Die Partei  dagegen nicht.

  • A. Gramkow (Linke)
  • S. Borchardt (CDU)
  • R. Badenschier (SPD)
  • M. Lorentz (B90/Grüne)
  • F. Haacker (FDP)
  • A. Gröger (ASK)
  • S. Horn (UB)
© privat
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Angelika Gramkow | Linke

Ganz ehrlich – Frau Gramkow, wann haben Sie sich sportlich das letzte Mal betätigt?
Am Sonntag.

Welchen aktiven Sport betreibt eine zukünftige Oberbürgermeisterin?
Ich gehe walken und soweit es die Zeit erlaubt ins Fitnessstudio.

Ihr emotionalstes Sporterlebnis in Schwerin?
Es gab zwei tolle Sporterlebnisse: Einmal die gesungene Nationalhymne der Schweriner Tenöre bei der Deutschen Meisterschaft der Sportakrobatik für Junioren im letzten Jahr. Ein weiteres Highlight war in diesem Jahr die von unserer Stabhochspringerin, Martina Strutz, übersprungenen 4,50 im Lambrechtsgrund als erste Hürde zur Olympia-Qualifikation.

Wie beurteilen sie die Attraktivität Schwerins für Fans, Besucher und Gastvereine?
Ich bin von der Attraktivität meiner Heimatstadt begeistert. Wir haben in den letzten Jahren viel in die Sportstätten investiert. Der Sportkalender zieht tausende von Besucherinnen und Besucher in unsere Stadt. Der Breiten- und der Spitzensport bieten umfangreiche Gelegenheiten für den fairen Wettkampf. Nebenbei lassen sich Kunst und Kultur genießen und am Wasser erholen. Die Gastfreundschaft der Schwerinerinnen und Schweriner ist hervorragend. Wenn wir die Parkplatzprobleme in den Griff bekommen, wäre alles perfekt.

Frau Gramkow, warum ist Schwerin eine Sportstadt?
Über 100 Sportvereine prägen die Sportstadt Schwerin. 18,8% der Schwerinerinnen und Schweriner treiben aktiv Sport. Dabei kommt dem Breitensport eine besondere Bedeutung zu. Vielfältige Veranstaltungen über das ganze Jahr hinweg geben Gelegenheit aktiv Sport zu treiben oder als Zuschauerin und Zuschauer dabei zu sein. Beispielhaft zeigen dies der 5-Seen-Lauf, Jedermann-Zehnkampf, die Regatten im Segeln und Kanu, das Drachenbootfestival, Radrennen und viele mehr. Alles geht nur durch ein großes Engagement – auf hauptamtlicher aber vor allem auch ehrenamtlicher Ebene. So auch die Seite www.sn-sport.de, die alle Facetten des Schweriner Sports informativ darstellt. National und international strahlt der Spitzensport mit Volleyball, Handball, Boxen sowie Rad- und Wassersport.

Was gefällt Ihnen am meisten und was mögen Sie überhaupt nicht an der Sportstadt Schwerin?
Ganz oben steht für mich die Begeisterungsfähigkeit der Schwerinerinnen und Schweriner für unsere Sportlandschaft. Jedoch finde ich es schade, dass die Sportfans das Angebot mit der Eintrittskarte, den Nahverkehr kostenfrei zu nutzen, noch zu wenig annehmen.

Wie beurteilen Sie die Sportstättensituation in Schwerin für Kinder und Jugendliche?
Die Situation ist im Allgemeinen gut – auch für Kinder und Jugendliche. Eine Hauptaufgabe in der Zukunft wird es sein, die Sportstätten barrierefrei zu gestalten. Zurzeit wird die Sportstättenplanung für die Landeshauptstadt untersucht. Dazu gab es eine repräsentative Umfrage. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse und welche Konsequenzen wir dabei auch für den Kinder- und Jugendsport ziehen werden.

Von Kindern und Jugendlichen weiß ich übrigens, dass sie sich in Warnitz und in der Weststadt einen Bolzplatz wünschen. Die Skateranlange in Lankow müsste dringend saniert und ausgebaut werden. Hierzu fehlen uns leider aktuell die finanziellen Mittel.

Sportgebühr der Stadt Schwerin – die Politik hat entschieden! Wie gerecht sind aus ihrer Sicht die neue Benutzerentgelte für die Sportvereine Schwerins?
Ich mag die Gebühren für die Sportstättennutzung eigentlich nicht, da Gebühren nie gerecht sind. Mit dem Entgeld leisten die Nutzerinnen und Nutzer einen kleinen Betrag zur Verbesserung der Haushaltssituation in Schwerin. Die Gebühren für den Kinder- und Jugendsport sind dabei so gering wie möglich gehalten worden. Es war im Übrigen meine Initiative die Gebührenerhöhung erst ein Jahr später als geplant, zum 01.09.2017, zu erhöhen.

Bitte verraten Sie uns, ob, wie und wo Sie noch sparen werden und in welchen Bereichen des Schweriner Sport ein Sparkurs nicht sinnvoll ist.
Ja, wir müssen weiter sparsam mit den Finanzen der Stadt umgehen. Die Konsolidierungsvereinbarung mit dem Land werden wir dabei umsetzen. Das trifft den gesamten Haushalt. Dabei gibt es für mich Bereiche, die wir von Einsparungen ausnehmen müssen, um die Attraktivität der Stadt weiter zu entwickeln. Investitionen in die Bildung sind davon ausgenommen, wie z.B. die Ausstattung des Sportgymnasiums und der schulischen Sportstätten. Aber auch ein Sparkurs im Breitensport von Kindern und Jugendlichen ist nicht sinnvoll.

Was würden Sie morgen am liebsten aus sportlicher Sicht gesehen in der Stadt verändern?
Ich würde einen Wasserwanderrastplatz mit Wassertankstelle für die Schwerinerinnen und Schweriner sowie unsere Gäste bauen.

Boxen, Volleyball, Handball, Fußball aber auch Wassersportereignisse und diverse hochkarätige Laufevents bestimmen die Sportveranstaltungen unserer Stadt. Welche Bedeutung hat das für Schwerin und wie wollen Sie sich einbringen?
Alle diese Veranstaltungen sind Zuschauermagnete in den letzten Jahren gewesen und damit auch ein stabiler Wirtschaftsfaktor für unsere Stadt. Als Oberbürgermeisterin werde ich diese auch weiter aktiv unterstützen.

Wenn Sie als Oberbürgermeisterin zum Antritt Ihrer Amtszeit plötzlich einen frei verfügbaren Geldregen von sagen wir man 10 Millionen EURO erhalten würden und die Stadtvertreter Ihnen grünes Licht geben, diese Extra- mittel für Sport freizusetzen, wofür und wie würden Sie dieses Geld konkret verwenden?
Ich würde die Sportstättengebühr abschaffen. Das Stadion Lambrechtsgrund wird so ausgebaut (z.B. Tribühnenüberdachung), dass es hochkarätige Sport- und Kulturveranstaltungen ermöglicht.

Die alte Stehtribüne dürfte einer der ältesten Norddeutschlands sein.
Die alte Stehtribüne dürfte einer der ältesten Norddeutschlands sein.

Wie stehen Sie konkret zum Stadion Paulshöhe, eines der ältesten Sportstätten in dieser Form in Deutschland?
Die Entscheidung zum Bau des Fußballstadions in Lankow mit über 7 Mio. Euro Förderung erfordert auf Beschluss der Stadtvertretung eine Konzentration der Fußballvereine am Standort Lankow. Paulshöhe wird deshalb zukünftig kein Stadion mehr sein.

Wie und wo sehen Sie ein Schwerin in 7 Jahren, somit im Jahr 2024 nach Ihrer Arbeits- und Wirkungsperiode als Oberbürgermeisterin von Schwerin, wenn Sie denn das Vertrauen der Bürger bekommen? Ihre Vision?
Schwerin in eine lebens- und liebenswerte Stadt für mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Eine Stadt in der sich alle Generationen, alt wie jung zu Hause fühlen und chancengleiche Bedingungen für ihr Leben vorfinden. Schwerin ist Weltkulturerbe und hat die BUGA 2025 als Stadtentwicklungprogramm vorbereitet.

Der Handball spielt wieder in der zweiten Bundesliga. Die Volleyballerinnen holen den Meistertitel und gewinnen die Champions League. Boxveranstaltungen ziehen 7.000 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Sport- und Kongresshalle. Und das Sportgymnasium hat endlich einen eigenen Fußballtrainingsplatz.

So wie es die Zeit erlaubt, wie oft wollen Sie als die öffentliche Person der Stadt Schwerin bei heimischen Sportveranstaltungen möglichst anzutreffen sein?
Ich hoffe, dass ich wie bisher Zeit finde um wichtige Sportveranstaltungen regelmäßig zu besuchen. Das gilt für den Spitzensport, wie auch Breitensportveranstaltung. Zu den wichtigsten Veranstaltungen gehören für mich die Landesjugendsportspiele und das Norddeutsche Sportfest der Vielfalt.

© privat
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Simone Borchardt | CDU

Hallo Ganz ehrlich Frau Borchardt wann haben Sie sich sportlich das letzte mal betätigt?
Gerade gestern. Ich war joggen mit meinem Labrador Max. 8 Kilometer an frischer Luft – da bekomme ich den Kopf frei.

Welchen aktiven Sport betreibt ein/e zukünftiger Oberbürgermeister/in.
Gesundheit und Sport sind mir sehr wichtig. Deswegen nutze ich die wenige Freizeit am liebsten zum Laufen oder Spazierengehen. Und zählt Gartenarbeit auch als Sport?

Ihr emotionalstes Sporterlebnis der letzten Jahre in Schwerin?
Da gibt es wirklich eine Menge: Torjubel beim Fußball, Endorphin-Schub beim Joggen, die Freiheit beim Segeln oder in meiner Jugend die Teilnahme an einer DDR-Handballmeisterschaft als Spielerin. Beeindruckend war auch, als ich das erste Mal mit dem Drachenboot erfolgreich über die Ziellinie gefahren bin. Dieses gemeinsame Gefühl: Wir waren echt gut!

Wie beurteilen Sie die Attraktivität Schwerins für Fans, Besucher und Gastvereine?
Sehr hoch! Es gibt nichts, was man nicht noch besser machen kann. Aber diese Vielfalt, Qualität und der persönliche Einsatz sind unglaublich beeindruckend. Ganz herzlichen Dank! Als Oberbürgermeisterin werde ich mich gerne in dieses Engagement einreihen.

Frau Borchardt warum ist Schwerin aus ihrer Sicht eine Sportstadt?
Sport steckt den Schwerinern einfach im Blut. Es gibt kaum eine Stadt in dieser Größe mit so einer stolzen Tradition.

Was gefällt Ihnen am meisten und was mögen Sie überhaupt nicht an der Sportstadt Schwerin?
Wir haben zahlreiche toll gelegene Sportanlagen, mit viel Grün drum herum. Ich denke beispielsweise an die traumhafte Tennisanlage am Franzosenweg und die unzähligen Wassersportvereine. Einmalig sind auch der Franzosenweg und das ganze Schlossgartenviertel mit seinem Sportangebot. Problematisch ist, dass die Laufstrecke um den Faulen See im Herbst und Winter schlecht beleuchtet ist. Mir gefällt nicht, dass einige Sportstätten von Bauwut bedroht sind. Als Oberbürgermeisterin trete ich dafür ein: Bauen ja, aber nicht zu Lasten von Sport, Gesundheit und Erholung!

Wie beurteilen Sie die Sportstättensituation in Schwerin für Kinder und Jugendliche?
Bewegung ist für Kinder und Jugendliche enorm wichtig. Sie sollten bereits im Kindergartenalter an sportliche Bewegung heran geführt werden, schließlich beugt dies Erkrankungen vor. Insofern sind die vielen Sportstätten in Schwerin eine super Voraussetzung. Allerdings müssen auch die Abnutzungserscheinungen an Geräten sowie den Sanitäranlagen und Umkleidemöglichkeiten im Auge behalten werden. Mir ist es wichtig, die vorhandenen Werte zu erhalten. Rechtzeitige Wartung statt teure Grundsanierung.

Sportgebühr der Stadt Schwerin – Die Politik hat entschieden! Wie gerecht sind aus ihrer Sicht die neuen Benutzerentgelte für die Sportvereine Schwerins?
Die Gebühren decken nur einen Teil der Kosten. Sportstätten sind Gemeinwohlaufgabe. Aber auch die Nutzer müssen sich daran beteiligen. Das ist für mich selbstverständlich. Deshalb ein klares Ja zu den Gebühren! Soziale Härten werden in der Gebührenordnung abgefedert. Wenn für einzelne Vereine und Gruppen Ungerechtigkeiten entstehen sollten, müssen wir jederzeit ein offenes Ohr haben.

Bitte verraten Sie uns, ob, wie und wo Sie noch sparen werden und in welchen Bereichen des Schweriner Sports ein Sparkurs nicht sinnvoll ist.
Mein vorrangiges Ziel ist Aufbauen und Entwickeln. Dabei müssen wir mit den anvertrauten Geldern der Bürger sorgsam umgehen. Aber ich kann nicht erkennen, dass wir im Sportbereich zu viel Geld ausgeben.

Was würden Sie morgen am liebsten aus sportlicher Sicht gesehen in der Stadt verändern?
So von einem auf den anderen Tag ist das schwierig. Aber ich drücke zum Beispiel den Handballern und Fußballern die Daumen, dass sie ihre Ziele erreichen und so stark wie die Volleyballerinnen werden. Ansonsten setze ich auf eine verlässliche Entwicklung in enger Abstimmung mit Vereinen und Sportbund!

Boxen, Volleyball, Handball, Fußball aber auch Wassersportereignisse und diverse hochkarätige Laufevents bestimmen die Sportveranstaltungen unserer Stadt. Welche Bedeutung hat das für Schwerin und wie wollen Sie als zukünftige Oberbürgermeisterin sich einbringen?
Nicht zu vergessen auch Schwerins Drachenbootfestival – da pilgern im August ja tausende Menschen zum Pfaffenteich, die Teams kommen teilweise von weit her angereist. Sport ist klar ein Tourismus-, Wirtschafts- und Marketingfaktor. Eine attraktive Stadt braucht solche Aushängeschilder. Etwa die Volleyballdamen, die den Namen Schwerin erfolgreich durch ganz Deutschland tragen. Danke dafür!

Wenn Sie als Oberbürgermeisterin zum Antritt ihrer Amtszeit plötzlich einen frei verfügbaren Geldregen von sagen wir einmal 10 Millionen EURO erhalten würden und die Stadtvertreter Ihnen grünes Licht geben, diese Extra-Mittel für Sport frei einzusetzen, wofür und wie würden Sie dieses Geld konkret verwenden?
Das möchte ich gar nicht allein entscheiden. Ich würde mich eng mit den Experten aus Sportausschuss und Vereinen beraten und dann würden wir eine sinnvolle Verwendung finden. Unsere Warteliste an Investitionen ist leider lang, da kämen die 10 Millionen gerade recht!

So sah es mal auf der Paulshöhe aus.
So sah es mal auf der Paulshöhe aus.

Wie stehen Sie ganz konkret zum Stadion Paulshöhe, eines der ältesten Sportstätten in dieser Form, in Deutschland?
Die Paulshöhe ist ein Stück Sporttradition. Hier spielte unser Ehrenbürger Ludwig Bölkow genauso wie der zweifache Deutsche Meister Andreas Reinke und der Gewinner von olympischen Silber, Wolf-Rüdiger Netz. Zehntausend Schweriner haben bei Spielen der SG Dynamo Schwerin gegen Union Berlin oder den FC Magdeburg mitgefiebert. Mit dem Platz sind Freud und Leid verbunden. Statt ihn zu zerstören und den Schloßgarten weiter zu zerbauen, will ich den historischen Kern der Paulshöhe den Bürgern erhalten. Sie sollen über ihre künftige Nutzung entscheiden.

Wie und wo sehen Sie ein Schwerin in 7 Jahren, somit im Jahr 2024 nach Ihrer ersten /zweiten Arbeits- und Wirkungsperiode als künftige neue Oberbürgermeisterin von Schwerin, wenn sie denn das Vertrauen der Bürger bekommen? Ihre Vision?
Ein großer Wunsch für Schwerin ist, dass sich hier wieder mehr als 100.000 Schweriner wohlfühlen – hier leben und arbeiten und mit ihren Familien glücklich sind. Uns würde auch eine eigene Universität oder Hochschule gut stehen, dann wären auch noch mehr junge Leute in der Stadt. In sieben Jahren haben wir durch die gestiegene Attraktivität von Schwerin in der Metropolregion Hamburg auch ein deutliches Wirtschaftswachstum hinlegen können, neue Unternehmen haben sich angesiedelt, die Zahl der jungen „Startups“ ist gestiegen, die Zahl der Arbeitslosen weiter gesunken. Und wenn deutschlandweit Sport übertragen wird, ist Schwerin mit erfolgreichen Athleten dabei.

© privat
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Rico Badenschier | SPD

Hallo Ganz ehrlich Herr Badenschier, wann haben Sie sich sportlich das letzte mal betätigt?
Ich komme gerade von meiner morgendlichen Jogging-Runde um den Pfaffenteich.

Welchen aktiven Sport betreibt ein zukünftiger Oberbürgermeister.
Ich gehe regelmäßig laufen (Strecken bis 10km) und fahre Fahrrad im Alltag und gelegentlich auch sportlich. Dazu spiele ich auch sehr gern Schach.

Ihr emotionalstes Sporterlebnis der letzten Jahre in Schwerin?
Mit Abstand das letzte Handball-Turnier der F-Jugend-Mädchen von Grün-Weiß. Als Vater konnte ich das erste Mal am Spielfeldrand mitfiebern!

Wie beurteilen Sie die Attraktivität Schwerins für Fans, Besucher und Gastvereine?
Schwerin ist als schönste Landeshauptstadt von sich aus attraktiv für Fans, Besucher und Gastvereine. Darüber hinaus habe ich die gastgebenden Vereine immer als sehr gute und faire Gastgeber erlebt, was ein positives Aushängeschild für unsere Stadt ist.

Herr Badenschier warum ist Schwerin aus ihrer Sicht eine Sportstadt?
In Schwerin werden sowohl der Spitzensport am Olympiastützpunkt, als auch der Breitensport in den unzähligen Vereinen gepflegt. Über 20% der Bevölkerung sind in Sportvereinen organisiert – damit ist Schwerin ganz klar eine Sportstadt.

Was gefällt Ihnen am meisten und was mögen Sie überhaupt nicht an der Sportstadt Schwerin?
Am meisten gefällt mir das unermüdliche ehrenamtliche Engagement der vielen Trainerinnen und Trainer im Kinder- und Jugendsport. Sie formen die Zukunft unserer Stadt – vielen Dank dafür.

Wie beurteilen Sie die Sportstättensituation in Schwerin für Kinder und Jugendliche?
Der Sportpark Lankow entwickelt sich und bietet ein gute Möglichkeiten für den organisierten Sport. Wir müssen die Hallenkapazitäten im Winterhalbjahr im Blick haben. Für den Schwimmsport gibt es keine 50m-Bahn – das ist für eine Sportstadt ungenügend. Für den Freizeitkick fehlt der ein oder andere Bolzplatz – besonders in der Innenstadt.

Sportgebühr der Stadt Schwerin – Die Politik hat entschieden! Wie gerecht sind aus ihrer Sicht die neuen Benutzerentgelte für die Sportvereine Schwerins?
Ein grundsätzliches Problem: Mit Steuermitteln errichtete Hallen müssen der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Insbesondere gemeinnützige Vereine sollten hier nicht zur Kasse gebeten werden. Leider leben wir in einer neoliberalen Welt und die Stadt muss mit den Hallengebühren Geld verdienen. Vor diesem Hintergrund ist wenigstens die Staffelung mit geringeren Gebühren für die gemeinnützigen Vereine im Kinder- und Jugendsport gerecht.

Bitte verraten Sie uns, ob, wie und wo Sie noch sparen werden und in welchen Bereichen des Schweriner Sports ein Sparkurs nicht sinnvoll ist.
Selbst wenn wir alle freiwilligen Leistungen streichen, lässt sich der Stadthaushalt nicht ausgleichen. Damit ist eine Streichung dieser Leistungen – und dazu zählt auch der Sport – nicht sinnvoll. Haushaltskonsolidierung funktioniert mit drei Maßnahmen: Erstens Einkommenserhöhung durch Zunehmende Einwohnerzahlen und Wirtschaftsansiedlungen. Zweitens Ausgabenkontrolle im pflichtigen Bereich und Drittens eine Besserstellung Schwerins im kommunalen Finanzausgleich ab 2018.

 Was würden Sie morgen am liebsten aus sportlicher Sicht gesehen in der Stadt verändern?
Sie als Sportler kennen die Sorgen und Probleme am besten. Meine Tür wird auch Ihnen immer offen stehen, damit Sie mir sagen können, was am besten heute als morgen verändert werden muss.

Boxen, Volleyball,Handball, Fußball aber auch Wassersportereignisse und diverse hochkarätige Laufevents bestimmen die Sportveranstaltungen unserer Stadt. Welche Bedeutung hat das für Schwerin und wie wollen Sie als zukünftiger Oberbürgermeister sich einbringen?
Für viele Schwerinerinnen und Schweriner sind diese Ereignisse feste Punkte im Kalender, sei es als Teilnehmer, die sich lange darauf vorbereiten, der als Zuschauer, die lange darauf hin fiebern. Schwerin wird durch diese Veranstaltungen regional und auch überregional bekannt und kann sich als gute Gastgeberin zeigen. Ich möchte für dieses offene Gesicht Schwerins stehen. Für die Veranstalter muss eine Genehmigung unkompliziert zu erreichen sein. Dabei will ich aber auch andere Interessen ausgewogen berücksichtigen und tragbare Lösungen für alle finden – z.B. bei der Straßensperrung für Lauf- und Radsportwettbewerbe.

Wenn Sie als Oberbürgermeister zum Antritt ihrer Amtszeit plötzlich einen frei verfügbaren Geldregen von sagen wir einmal 10 Millionen EURO erhalten würden und die Stadtvertreter Ihnen grünes Licht geben, diese Extra-Mittel für Sport frei einzusetzen, wofür und wie würden Sie dieses Geld konkret verwenden?
Für ein Sport- und Vergnügungsbad in Lankow. Solange das Geld darüber hinaus noch reicht, gibt es freien Eintritt.

Wie stehen Sie ganz konkret zum Stadion Paulshöhe, eines der ältesten Sportstätten in dieser Form, in Deutschland?
Eine Stadt, die sich um den Welterbetitel bewirbt muss verantwortungsvoll mit Ihrer Geschichte umgehen. Dazu gehört für mich auch das Stadion Paulshöhe. Der Erhalt soll ja nicht finanzierbar sein – dann nehmen wir am besten einen Teil vom Vergnügungsbad (siehe oben).

Wie und wo sehen Sie ein Schwerin in 7 Jahren, somit im Jahr 2024 nach Ihrer ersten /zweiten Arbeits- und Wirkungsperiode als künftiger neuer Oberbürgermeister von Schwerin, wenn sie denn das Vertrauen der Bürger bekommen? Ihre Vision?
Wir haben in Kooperation mit den Landkreisen unsere Stellung als wirtschaftliches, kulturelles und sportliches Zentrum Westmecklenburgs ausgebaut. Wir sind mit über 100.000 Einwohnern wieder Großstadt und mit der Schlösserlandschaft Weltkulturerbe. Sportlich werden wir weiterhin Champions-League-Siege der Volleyball-Damen und Weltmeister im Boxsport feiern. Dazu gibt es an jedem Wochenende Erstligahandball der Männer, Zweitligahandball der Frauen und Drittligafußball der Männer.

So wie es die Zeit erlaubt, wie oft wollen sie als die öffentliche Person der Stadt Schwerin bei heimischen Sportveranstaltungen  möglichst anzutreffen sein?
Als öffentliche Person bin ich so oft wie möglich dabei – zu gern fiebere ich mit. Als Vater werde ich die Handballmädchen von Grün-Weiß anfeuern. Als Sportler wird der Nachtlauf mein Saisonhöhepunkt bleiben.

Martin Lorentz | B90/Grüne

Ganz ehrlich, Herr Lorentz, wann haben Sie sich sportlich das letzte Mal betätigt?
Es gibt keine Woche ohne Sport, auch wenn der Wahlkampf hier seinen Tribut verlangt. Heute Morgen bin ich geschwommen.

Welchen aktiven Sport betreibt ein zukünftiger Oberbürgermeister?
Der zukünftige Oberbürgermeister geht zweimal die Woche ins Fitnessstudio und macht dort Kraft- und Ausdauertraining, er läuft morgens kleine Runden, geht schwimmen und fährt am Wochenende Fahrrad.

Ihr emotionalstes Sporterlebnis der letzten Jahre in Schwerin?
Der 5-Seen-Lauf 2012, an dem ich meinen damals 14jährigen Sohn überreden konnte, mitzumachen, auf den ich während der Strecke immer warten musste und er mich beim Zieleinlauf überholt hat…

Wie beurteilen Sie die Attraktivität Schwerins für Fans, Besucher und Gastvereine?
Bei den Fans kommt es natürlich auf die Sportarten an. Als Veranstaltungsorte sind zum Beispiel die Volleyball-Arena, Sport-und Kongresshalle oder das Stadion Lambrechtsgrund auf sehr gutem Niveau. Bei den Volleyballerinnen zum Beispiel sind die Fans ganz dicht am Geschehen und leben ihr Hobby.

Für Besucher und Gastvereine bietet unsere Stadt gerade mit Schloss, Theater, Museen und unseren Seen viele Angebote, neben dem Sport die Landeshauptstadt zu erleben.

Herr Lorentz, warum ist Schwerin aus Ihrer Sicht eine Sportstadt?
Erst einmal aus der Tradition heraus, Schwerin war zum Beispiel jahrzehntelang (zu DDR-Zeiten) die Boxhochburg von Europa mit Olympiasiegern wie dem Welt- und Europameister Jochen Bachfeld. In dieser Sportart haben wir uns nach einem Loch wieder mit mehreren Athleten auch international stabilisiert. Im Profiboxsport natürlich durch Weltmeister Jürgen Brähmer. In der Sportart Volleyball ging der Übergang von der DDR zum vereinigten Deutschland bei den Damen relativ reibungslos, was viele deutsche Meistertitel seit der Wende belegen.

Handball hat eine jahrzehntelange Tradition und bei den Leichtathleten gab es unter anderem durch Gerd Wessig Olympiagold und mit Martina Strutz fährt auch eine Medaillenhoffnung aus Schwerin zur Olympiade nach Rio. Dieses sind nur einige Beispiele. Zu einer Sportstadt gehören aber vor allem die vielen Mitglieder im Breitensport, in über 100 Vereinen sind fast 18.000 Mitglieder organisiert. Das ist fast jeder fünfte Einwohner der Landeshauptstadt.

Was gefällt Ihnen am meisten und was mögen Sie überhaupt nicht an der Sportstadt Schwerin?

Mich beeindruckt immer wieder das Engagement der vielen ehrenamtlichen Helfer, die Woche für Woche dafür sorgen, dass wir den Namen Sportstadt auch verdienen. Ob als Übungsleiter oder Helfer, ohne diese würde es Veranstaltungen wie den 5-Seen-Lauf oder Schlosstriathlon – um nur zwei zu nennen – überhaupt nicht geben. Auf das Miteinander von Breiten- und Profisport kommt es vor allem an, beide profitieren voneinander.

Was mir überhaupt nicht gefällt:
Die Diskussionen um Veranstaltungen im öffentlichen Raum, dass hier zum Beispiel Straßen für Veranstaltungen gesperrt werden und die Mobilität der Verkehrsteilnehmer eingeschränkt wird. Wir bewegen uns bei diesen Veranstaltungen wirklich in einem kleinen Rahmen. Wir wollen zur Metropolregion Hamburg gehören, dort gibt es Großveranstaltungen im Wochentakt und dies gehört zum öffentlichen Leben und zur Kultur einer modernen Stadt einfach dazu.

Wie beurteilen Sie die Sportstättensituation in Schwerin für Kinder und Jugendliche?
Wir wissen, dass es bei den Kapazitäten im Winter teilweise noch Engpässe gibt. Da wir in den nächsten Jahren zunehmende Schülerzahlen haben, muss hier dringend gegengesteuert werden. Da neue Sportstätten (Hallen) für die nächsten beiden Jahre nicht in Sicht sind, geht es kurzfristig vor allem um die Optimierung der Hallenbelegungen, um möglichst allen gerecht zu werden.

Sportgebühr der Stadt Schwerin – Die Politik hat entschieden! Wie gerecht sind aus ihrer Sicht die neuen Benutzerentgelte für die Sportvereine Schwerins?
Die Benutzerentgelte wurden mit den Vereinen, staatlichen und privaten Schulen diskutiert und es wurde ein übergreifender Konsens erzielt. Die Einbeziehung ist aus meiner Sicht sehr wichtig, es darf durch die Erhöhungen kein Wegbrechen der Strukturen geben.

Bitte verraten Sie uns, ob, wie und wo Sie noch sparen werden und in welchen Bereichen des Schweriner Sports ein Sparkurs nicht sinnvoll ist.
Ich glaube, mehr sparen geht einfach nicht, das Ehrenamt kriecht schon teilweise wirklich auf dem Zahnfleisch. Wenn wir die über Jahrzehnte gewachsenen ehrenamtlichen Strukturen, und davon lebt der Schweriner Sport, größtenteils nicht wegbrechen lassen wollen, müsste es eigentlich ein Mehr geben.

Was würden Sie morgen am liebsten aus sportlicher Sicht gesehen in der Stadt verändern?
Als erstes würde ich den Breitensport zur Pflichtaufgabe im Haushalt erheben.
Ein einheitliches Bewerbungskonzept für die Schweriner Sportvereine, zum Beispiel mit einer vierteljährlich erscheinenden Postwurfsendung für alle Haushalte der Stadt Schwerin. Hier sollten sich die Vereine mit ihren Angeboten vorstellen können und welche Möglichkeiten der Teilhabe es gibt.

Die Auslastung des Stadions Lambrechtsgrund auch für nationale und internationale Veranstaltungen zu bewerben, würde ich auf den Fokus setzen. Warum nicht mal ein Fußballländerspiel oder eine deutsche Meisterschaft? Hierbei auch der Blick auf den Nachwuchs, es muss nicht gleich ein A-Länderspiel sein. Ich glaube, die Schweriner würden sich auch über einen Auftritt der Olympiaauswahl freuen.

Boxen, Volleyball, Handball, Fußball, aber auch Wassersportereignisse und diverse hochkarätige Laufevents bestimmen die Sportveranstaltungen unserer Stadt. Welche Bedeutung hat das für Schwerin und wie wollen Sie als zukünftiger Oberbürgermeister sich einbringen?
All diese Veranstaltungen haben eine große Außenwirkung und steigern die Attraktivität der Landeshauptstadt Schwerin. Der Sportler beziehungsweise Sportfan kommt ja meistens in Begleitung und hier setze ich auf den Wiederholungseffekt. Wer einmal zum Beispiel beim 5-Seen-Lauf war, kommt – gerade durch die im Ehrenamt durchgeführte professionelle Organisation – wieder. Sport ist in diesem Zusammenhang Teil des Tourismus und wenn dies gut umgesetzt wird, gibt es viele Begünstigte, vom Sportveranstalter über das Gaststättengewerbe bis zu den Hotels. Wenn die Veranstaltungen so beworben werden, dass neben dem Sport auch noch Zeit für die Kulturstadt mit mindestens einer Übernachtung für unsere Gäste heraus kommt, haben wir alles richtig gemacht.

Wenn Sie als Oberbürgermeister zum Antritt ihrer Amtszeit plötzlich einen frei verfügbaren Geldregen von sagen wir einmal 10 Millionen EURO erhalten würden und die Stadtvertreter Ihnen grünes Licht geben, diese Extra-Mittel für Sport frei einzusetzen, wofür und wie würden Sie dieses Geld konkret verwenden?
Da fallen mir gleich mehrere Sachen ein und ich würde die Millionen grundsätzlich in den Breitensport geben.

  1. Ich könnte mir als eine Maßnahme vorstellen, über 10 Jahre das Geld zu verteilen und die Absicherung der ehrenamtlichen Übungsleiter zu garantieren und damit zugleich die Teilhabe jedes Kindes und Jugendlichen an einer Sportart seiner Wahl zu gewährleisten.Teilhabe für Alle in allen Sportarten muss unser Ziel sein und nicht, dass der Geldbeutel der Eltern entscheidet, welche Sportarten ausgeübt beziehungsweise nicht ausgeübt werden.
  1. Da wir bei Wunschvorstellungen sind, würde ich die Zeit zurückdrehen und den Schwerinern und Schwerinerinnen eine Schwimmhalle mit höherem Standard geben, also mit einer 50-Meter-Bahn, die es in allen anderen Landeshauptstädten Deutschlands gibt. Die Schwimmhalle in Lankow hätte ich sanieren lassen, was vor allem für den Stadtteil Lankow sehr wichtig gewesen wäre.
  2. Wie stehen Sie ganz konkret zum Stadion Paulshöhe, eines der ältesten Sportstätten in dieser Form in Deutschland?

Was mit dem Beschluss der Stadtvertretung vom 13.12.2010 mit der „Fortschreibung des Sportentwicklungsplanes der Landeshauptstadt Schwerin im Punkt des vereinsgebundenen Fußballsports“ (00429/2010) aus damaliger Sicht sicherlich nachvollziehbar war, sollte aus heutiger Sicht nochmals hinterfragt werden.

Der Zuzug in die Metropolregionen hat längst begonnen und wird sich durch das voraussichtliche Ausbluten der Fläche auch in den nächsten Jahren fortsetzen! Die Stadt Schwerin steuert wieder auf den Großstadtstatus von 100.000 Einwohnern zu und darüber sollten wir uns alle freuen. Aber es wird in vielen Bereichen auch ein Umdenken nötig sein. Aus heutiger Sicht, mit dem Wissen durch den demographischen Wandel gestiegener Bedarfe im KITA-Hort-Schulbereich, ist davon auszugehen, dass es in Zukunft auch neue Bedarfe an Sportanlagen geben wird. Noch können wir gegensteuern und agieren. Noch ist die Paulshöhe kein Bauland, sondern eine Sportstätte. Hier kann ich mir sehr gut eine Zusammenlegung von Sportpark Paulshöhe und Kanurenngemeinschaft als Sportzentrum für Breiten-und Schulsport vorstellen.

Wie und wo sehen Sie ein Schwerin in 7 Jahren, somit im Jahr 2024 nach Ihrer ersten /zweiten Arbeits- und Wirkungsperiode als künftiger neuer Oberbürgermeister von Schwerin, wenn sie denn das Vertrauen der Bürger bekommen? Ihre Vision?
Schwerin ist noch attraktiver geworden. Durch Zuzüge und Wiederkehrer sind mehr als 100.000 Einwohner da. Junge Leute finden es „cool“, in Schwerin zu leben, und bieten ihre Facharbeitskraft den Unternehmen an, die sich hier gern ansiedeln. Schwerin ist Gastgeber für viele Touristen, internationale Begegnungen im Bereich der Musik, des Theaters und des Sports. Aus Nord-, Süd-, West- und Osteuropa treffen sich junge und ältere Menschen, um die schöne Stadt und ihre Ereignisse zu genießen. Darauf sind die Schweriner stolz.

So wie es die Zeit erlaubt, wie oft wollen sie als die öffentliche Person der Stadt Schwerin bei heimischen Sportveranstaltungen möglichst anzutreffen sein?
Wenn es um den Leistungssport geht, sicherlich bei unseren erfolgreichen Volleyballerinnen.
Des Weiteren beim Handball, und hier hoffe ich auf eine weiter kontinuierliche Entwicklung der Mecklenburger Stiere. Handball hat in Schwerin eine sehr lange und erfolgreiche Tradition mit 1.Liga-Handball, und da hoffe ich, dass der Sprung von der 3. in die 2. Liga in den nächsten beiden Jahren gelingen wird. Die Fußballer des FC Mecklenburg Schwerin möchte ich nicht vergessen und so wie es die Zeit erlaubt, möchte ich an der weiteren Entwicklung teilhaben.

Aber da gibt es noch viel mehr, wie zum Beispiel: Sportfest KITA gGmbH, Spendenlauf der Beruflichen Schule für Wirtschaft und Verwaltung der Landeshauptstadt Schwerin.

Sport ist da, wo sich Schwerin bewegt, und ich versuche, dabei zu sein.

© privat
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Frank Haacker | FDP

Ganz ehrlich Herr Haacker, wann haben Sie sich sportlich das letzte mal betätigt?
Letzten Freitag! Wenn es trocken ist gehe ich in der Regel zweimal die Woche um den Faulen See laufen. Bei schlechtem Wetter und Minusgraden mache ich meinen Sport im Fitnessstudio. Daneben bin ich begeisterter Skifahrer und nutze jede Gelegenheit mich zu bewegen.

Welchen aktiven Sport betreibt ein zukünftiger Oberbürgermeister?
Das Arbeitspensum eines Oberbürgermeisters ist enorm. Nichtsdestotrotz will ich meine bisherigen sportlichen Betätigungen aufrecht erhalten, da der Sport für mich einen wichtigen Ausgleich zum Alltagsstress darstellt. Ansonsten gilt: soviel Bewegung im Alltag wie möglich – und sei es nur Treppen statt Aufzug oder Fahrrad statt Auto!

Ihr emotionalstes Sporterlebnis der letzten Jahre in Schwerin?
Einmal im Jahr findet der KKH-Lauf in Schwerin statt, ohne Zeitwertung. Ich bin immer wieder begeistert, wie viele Kinder- und Jugendliche mitlaufen und mit welcher Freude und mit welchem Stolz sie dann ihre Medaille am Ende des Laufs entgegen nehmen.

Wie beurteilen Sie die Attraktivität Schwerins für Fans, Besucher und Gastvereine?
Schwerin ist eine sehr gastfreundliche Stadt. Ein gut ausgebauter und günstiger Nahverkehr, ein großes Angebot an kostengünstigen Unterkünften und stadtnahe Campingmöglichkeiten bei Großveranstaltungen (Paulshöhe) ergänzen das Angebot. Ich denke, jeder Besucher der Schwerin und die ansässigen Vereine kennenlernen durfte, kommt gerne wieder.

Herr Haacker, warum ist Schwerin aus ihrer Sicht eine Sportstadt?
Fast jeder der in Schwerin aufgewachsen ist, war bzw. ist sportlich tätig. Eine Vielzahl von gemeinnützigen und privaten Vereinen und Organisationen bietet fast jedem Schweriner und Schwerinerin die Möglichkeit, seine/ihre Lieblingssportart auszuüben. Durch das Sportgymnasium werden Schweriner Jugendliche mit Talent gefördert und können in Schwerin ihre sportliche Karriere beginnen.

Auch im Profisport hat Schwerin regional und überregional einen guten Ruf und hohen Bekanntheitsgrad. Hier denke ich insbesondere an die Sportarten Boxen, Fussball, Volleyball, Handball, Rudern und natürlich an unser Drachenbootrennen.

Was gefällt Ihnen am meisten und was mögen Sie überhaupt nicht an der Sportstadt Schwerin?
Mir gefällt die Auswahl der angebotenen Sportarten in Schwerin sowie die Fankultur der Schwerinnerinnen und Schweriner. Weniger gefallen mir der noch immer fehlende Sportartikelanbieter mit einem breiten sowie kostengünstigen Sortiment und das Schwerin aus finanziellen Gründen zu wenig Bolzplätze und Sporthallen besitzt.

Wie beurteilen Sie die Sportstättensituation in Schwerin für Kinder und Jugendliche?
Sie ist definitiv noch ausbaufähig. Bei persönlichen Besichtigungen musste ich leider auch feststellen, dass eine nicht geringe Anzahl sanierungsbedürftig ist, die Landeshauptstadt jedoch nicht die finanziellen Mittel dafür bereitstellen kann. Beeindruckt bin ich jedoch vom Engagement der Mitgliederinnen und Mitglieder vieler Vereine, die ihre Sportstätte aus eigener Kraft erhalten und pflegen.

Sportgebühr der Stadt Schwerin – Die Politik hat entschieden! Wie gerecht sind aus ihrer Sicht die neuen Benutzerentgelte für die Sportvereine Schwerins?
Grundsätzlich ist die Erhebung von Benutzerentgelten in der Landeshauptstadt Schwerin bei der derzeitigen Haushaltslage unverzichtbar. Die Höhe der Entgelte wurde kommuniziert und den Stadtvertretern zur Entscheidung vorgelegt.

Bitte verraten Sie uns, ob, wie und wo Sie noch sparen werden und in welchen Bereichen des Schweriner Sports ein Sparkurs nicht sinnvoll ist.
Als langjähriges Mitglied des Finanzausschusses ist aus meiner Sicht gerade im Bereich des Sports ein weiteres Sparen nicht mehr möglich. Würde dies eingefordert, sprächen wir von tiefen Einschnitten. Dazu zählen z. B. die Schließung der Schwimmhalle oder das Streichen sämtlicher freiwilliger Leistungen, was mit mir nicht zu machen wäre.

Was würden Sie morgen am liebsten aus sportlicher Sicht gesehen in der Stadt verändern?
Mir liegt besonders der Freizeitsport am Herzen. Daher würde ich mehr in Bolz-, Skateboard und Basketballplätze investieren sowie das Radwegenetz sanieren (Asphalt), damit sie auch mit Rollerblades oder von Skateboarder genutzt werden können.

Boxen, Volleyball, Handball, Fußball aber auch Wassersportereignisse und diverse hochkarätige Laufevents bestimmen die Sportveranstaltungen unserer Stadt. Welche Bedeutung hat das für Schwerin und wie wollen Sie als zukünftiger Oberbürgermeister sich einbringen?
Schwerin hat eine große Vergangenheit in diesen Sportarten, ist dadurch überregional bekannt und zieht Touristen sowie Besucher in die Landeshauptstadt. Als Oberbürgermeister möchte ich diese Veranstaltungen selbstverständlich in Schwerin behalten, und kann z. B. mit vereinfachten Genehmigungsverfahren und klaren Zuständigkeiten die Organisatoren dieser Veranstaltungen unterstützen.

Wenn Sie als Oberbürgermeister zum Antritt ihrer Amtszeit plötzlich einen frei verfügbaren Geldregen von sagen wir einmal 10 Millionen EURO erhalten würden und die Stadtvertreter Ihnen grünes Licht geben, diese Extra-Mittel für Sport frei einzusetzen, wofür und wie würden Sie dieses Geld konkret verwenden?
Das wäre natürlich schön und träumen muss erlaubt sein! Ich würde dann natürlich gerne lange etwas vom Geld haben wollen und nachhaltig investieren. Schwerpunkt wäre auch hier der Breitensport, wobei es nach dem Willen der Schwerinerinnen und Schweriner eingesetzt werden sollte.
Tatsächlich käme zum Beispiel eine Sportstiftung in Frage, bei der das Kuratorium durch Vertreter unterschiedlichster Schweriner Sportvereine selbst darüber entscheiden sollen, wie die Erträge in der Landeshauptstadt eingesetzt werden.

Wie stehen Sie ganz konkret zum Stadion Paulshöhe, eines der ältesten Sportstätten in dieser Form, in Deutschland?
Die Paulshöhe ist ein Stück Sportgeschichte Schwerins und verdient es erhalten zu bleiben. Gerade Kinder und Jugendliche aus den Stadtteilen Ostdorf, Gartenstadt und Dreesch, nutzen diese Freizeitstädte als Sportmöglichkeit vor Ort oder zum Anfeuern Ihres Vereins. Daneben wird der Vorplatz als citynahe Übernachtungsmöglichkeit und Parkplatz bei größeren Veranstaltungen, insbesondere durch die Kanurenngemeinschaft, genutzt. Die Aufgabe der Paulshöhe zugunsten des Ausbaus des Sportpark Lankows steht in keinem Verhältnis, so dass der einstige Beschluss der Stadtvertreterversammlung in meiner Amtszeit nochmals auf den Prüfstand kommt.

Wie und wo sehen Sie ein Schwerin in 7 Jahren, somit im Jahr 2024 nach Ihrer ersten /zweiten Arbeits- und Wirkungsperiode als künftiger neuer Oberbürgermeister von Schwerin, wenn sie denn das Vertrauen der Bürger bekommen? Ihre Vision?
Nach Ablauf meiner Amtszeit soll Schwerin wieder eine Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern sein. Dadurch wird die Innenstadt belebter, die Landeshauptstadt attraktiv für Investoren und der Haushalt ausgeglichen sein. Wir können u. a. wieder mehr in freiwillige Leistungen investieren und fragen nicht ständig, wo wir noch sparen können. Wir haben sanierte Straßen, ein gut ausgebautes Fahrradwegenetz und Schwerin ist weit außerhalb der Stadtgrenzen als liebens- und lebenswerte und natürlich sportbegeisterte Stadt bekannt.

So wie es die Zeit erlaubt, wie oft wollen sie als die öffentliche Person der Stadt Schwerin bei heimischen Sportveranstaltungen möglichst anzutreffen sein?
Selbstverständlich so oft wie möglich! Als Oberbürgermeister der Landeshauptstadt möchte ich die Schweriner Sportlerinnen und Sportler unterstützen und weiß gerade den Wert ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit z. B. als Ausbilder oder Trainer zu schätzen.

 

 

Anita Gröger | ASK

Hallo Ganz ehrlich Frau Gröger, wann haben Sie sich sportlich das letzte mal betätigt?
Sport mache ich jeden Tag, fahre ich nahezu jede Stecke dir ich zurück lege mit dem Rad. Ob morgens die Kinder zur Schule gebracht werden oder ich einen Termin auf dem Dreesch oder in Lankow habe. Ohne mein Fahrrad trifft man mich nur äußerst selten. In Schwerin gab es bis zum 13. Juli das Stadtradeln, von der Lokale Agenda 21 e.V. für die Stadt organisiert, dort kamen so einige Kilometer zusammen. Gelaufen bin ich auch mal, das ist nicht mehr so mein Ding, obwohl die Vorrausetzungen dazu in unserer Stadt ziemlich ideal sind. Ich ge

Welchen aktiven Sport betreibt eine zukünftige Oberbürgermeisterin.
Dass ich im Vorstand eines Vereins bin, welcher das Tanzen anbietet, heißt leider noch nicht, dass ich auch regelmäßig Zeit dafür finde mitzutanzen. Neben ausreichen Bewegung an frischer Luft ist meines Erachtens der beste Sport für dieses Amt Qi Gong, Yoga, oder Aikido – im Winter noch saunieren und schon bleibt man fit, körperlich wie geistig.

Ihr emotionalstes Sporterlebnis der letzten Jahre in Schwerin?
Ich freue mich mit, wenn jemand jubelt, dass sein Verein gewonnen hat, am meisten aber habe ich mich aber über den dritten Platz der Klasse meiner Tochter bei der Jugenddrachenbootmeisterschaft gefreut.

Wie beurteilen Sie die Attraktivität Schwerins für Fans, Besucher und Gastvereine?
Das kann ich nicht beurteilen, weil das nur die Fans, Besucher und Gastvereine könnten. Als Oberbürgermeisterin würde ich mich bei der einen oder anderen Zielgruppe persönlich erkundigen.

Frau Gröger warum ist Schwerin aus ihrer Sicht eine Sportstadt?
Unzählige Sportvereine, eine Vielfalt an Profisport und Freizeitsport, viele sportbegeisterte Menschen und Sportprojekte auch für Kinder und Jugendliche und geflüchtete Menschen machen Schwerin zu eine Sportstadt. Die Bedingungen von Angeln und Akrobatik über Bogenschießen und Drachenboot, Rudern und Schach sowie Volleyball und Wandern sind in Schwerin ideal. An der Sportstättenlandschaft gibt es allerdings noch zu arbeiten. Der Erhalt des Sportplatzes Paulshöhe steht da zum Beispiel auf der Agenda.

Was gefällt Ihnen am meisten und was mögen Sie überhaupt nicht an der Sportstadt Schwerin?
Am meisten gefällt mir die Vielfalt der Sportarten, für die sich hier lebende Menschen entscheiden können und dass es fast überall in der Stadt möglich ist, viele dieser Sportarten auszuleben. Was ich überhaupt nicht mag sind die katastrophalen Bedingungen mit dem Rad durch die Stadt zu kommen.

Wie beurteilen Sie die Sportstättensituation in Schwerin für Kinder und Jugendliche?
Die Sportstättensituation für Kinder und Jugendliche ist gelinde gesagt ausbaufähig. Besonders auf den Erhalt von Sportplätzen und Hallen sowie die Gleichbehandlung von großen und kleinen Vereinen, was Hallenzeiten betrifft, liegt mir sehr am Herzen.

Sportgebühr der Stadt Schwerin – Die Politik hat entschieden! Wie gerecht sind aus ihrer Sicht die neuen Benutzerentgelte für die Sportvereine Schwerins?
Das ich das für ungerecht halte, wird an der Situation leider nichts ändern. Wir brauchen auch in der Politik eine höhere Sensibilität für die sozialen, kulturellen, ökonomischen und auch ökologischen Folgen solcher Entscheidungen.

Bitte verraten Sie uns, ob, wie und wo Sie noch sparen werden und in welchen Bereichen des Schweriner Sports ein Sparkurs nicht sinnvoll ist.
Eine Oberbürgermeisterin spart nicht, eine Oberbürgermeisterin muss die Beschlüsse umsetzen. Was ich aber tun werde, ist es jede unnötige Gebührenerhöhung und jede Kürzung im Sportbereich zu kritisieren und mit den Betroffenen gemeinsam nach Lösungsvorschlägen zu suchen.

Was würden Sie morgen am liebsten aus sportlicher Sicht gesehen in der Stadt verändern?
Die stückweise Umstellung von motorisiertem Verkehr auf alternative Verkehrsmittel hat auch große positive Auswirkungen auf eine Sportstadt. Eine Fahrradstadt wie Kopenhagen trifft da nicht nur meinen Geschmack.

Boxen, Volleyball, Handball, Fußball aber auch Wassersportereignisse und diverse hochkarätige Laufevents bestimmen die Sportveranstaltungen unserer Stadt. Welche Bedeutung hat das für Schwerin und wie wollen Sie als zukünftiger Oberbürgermeisterin sich einbringen?
Sport gehört zu einem gesunden Stadtleben einfach dazu und hat viele Synergieeffekte. Die Veranstaltungen und Ereignisse in unserer Stadt haben eine hohe Bedeutung für die Menschen in Schwerin und für die Gäste. Ich unterstütze selbstverständlich verwaltungstechnisch und mit der Präsens des Stadtspitzenteams.

Wenn Sie als Oberbürgermeisterin zum Antritt ihrer Amtszeit plötzlich einen frei verfügbaren Geldregen von sagen wir einmal 10 Millionen EURO erhalten würden und die Stadtvertreter Ihnen grünes Licht geben, diese Extra-Mittel für Sport frei einzusetzen, wofür und wie würden Sie dieses Geld konkret verwenden?
Zuerst würde ich das Geld für den Erhalt der Sportstätte Paulshöhe verwenden, dieser Sportplatz ist nahezu 100 Jahre alt. Schon Ehrenbürger der Stadt wie Ludwig Bölkow haben hier beim Aufbau Hand angelegt. Aber was noch wichtiger ist, er wird noch gebraucht. Die restlichen Geldmittel werden an Sportprojekte mit Kindern und Jugendlichen vergeben.

Wie stehen Sie ganz konkret zum Stadion Paulshöhe, eines der ältesten Sportstätten in dieser Form, in Deutschland?
Hier müssen Wirtschaft, Politik und Verwaltung Hand in Hand arbeiten um nach Möglichkeiten zu suchen, Paulshöhe zu erhalten. Als ich von 2014 bis 2015 Stadtvertreterin war, habe ich Anträge an die Stadtvertretung gestellt, die den Erhalt von Paulshöhe ermöglichen sollten. Derzeit hat mein Nachfolger in der Stadtvertretung, Ralph Martini einen Antrag gestellt, dass die alte Stehtribühne unter Denkmalschutz gestellt werden soll. Das Thema Paulshöhe ist noch lange nicht erledigt. Wenn ich Oberbürgermeisterin bin, werde ich alles tun was möglich ist, um Paulshöhe zu erhalten. Schließlich steht der „Ostorfer Hals“ unter Denkmalschutz. Und Paulshöhe ist Bestandteil dieses Denkmalschutzgebietes. Und vor einer Bebauung müsste der Denkmalschutz aufgehoben werden. Und aufheben kann ihn nur die „Untere Denkmalschutzbehörde“ und diese Funktion hat der Posten der Oberbürgermeisterin inne. Wenn ich Oberbürgermeisterin bin, bleibt dieser Denkmalschutz unangetastet.

Wie und wo sehen Sie ein Schwerin in 7 Jahren, somit im Jahr 2024 nach Ihrer ersten /zweiten Arbeits- und Wirkungsperiode als künftige neue Oberbürgermeisterin von Schwerin, wenn sie denn das Vertrauen der Bürger bekommen? Ihre Vision?
Der Sport wird weiter wachsen. Viele Unternehmen, Vereine, Initiativen auch aus dem nicht-sport Bereich werden die Idee einer bewegungsfreundlichen Stadt nach vorne gebracht haben.

So wie es die Zeit erlaubt, wie oft wollen sie als die öffentliche Person der Stadt Schwerin bei heimischen Sportveranstaltungen  möglichst anzutreffen sein?
Wie an anderer Stelle schon betont, werde ich mit meinen Vertretern abwechseln und zu möglichst vielen Veranstaltungen da sein.

© privat
© privat

Silvio Horn | UB

Hallo, ganz ehrlich Herr Horn wann haben Sie sich sportlich das letzte mal betätigt?
Gestern, als Läufer jogge ich so oft ich kann, auch wenn es momentan schwierig ist, die Zeit dafür zu finden.

Welchen aktiven Sport betreibt ein zukünftiger Oberbürgermeister.
Ich bin Läufer und nehme an verschiedenen Läufen in Schwerin teil und laufe jedes Jahr einen Marathon, zuletzt im April 2016. Das würde ich auch künftig gern tun.

Ihr emotionalstes Sporterlebnis der letzten Jahre in Schwerin?
Der Gewinn der Kreismeisterschaft der F-Junioren vom Burgseeverein.

Wie beurteilen Sie die Attraktivität Schwerins für Fans, Besucher und Gastvereine?
Es gibt in der Infrastruktur viel Licht (z.B. Volleyball-ARENA, neue Laufhalle, Sporthalle Reiferbahn) und Schatten (z.B. Umkleiden Fußballzentrum Lankow). Für den Schwimmsport haben wir trotz Schwimmhallenneubau keine 50-Meter-Bahn hingekriegt, was uns als Austragungsort für Wettkämpfe unattraktiv macht.

Herr  Horn, warum ist Schwerin aus ihrer Sicht eine Sportstadt?
Weil wir sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport tolle Ergebnisse vorzeigen können, immer wieder Athleten hervorbringen, die national und international vorne mit dabei sind und weil wir damit die sportliche Tradition Schwerins aus DDR-Zeiten hochalten.

Was gefällt Ihnen am meisten und was mögen Sie überhaupt nicht an der Sportstadt Schwerin?
Mir gefällt, dass wir nahezu alle Sportarten anbieten können. Schade finde ich, dass wir als Stadt wegen der Haushaltsmisere nicht mehr finanzielle Förderung für die Vereine geben können. Ich wünschte mir, jeder Verein hätte eine angemessene Heimstätte, mit modernen Anlagen.

Wie beurteilen Sie die Sportstättensituation in Schwerin für Kinder und Jugendliche?
Insgesamt zufriedenstellend, wenngleich wir im Winterhalbjahr zu wenig Hallenkapazitäten haben. Außerdem haben wir einen Investitionsstau von rund 12 Mio. EUR, den wir dringend abbauen müssen.

Sportgebühr der Stadt Schwerin – Die Politik hat entschieden! Wie gerecht sind aus ihrer Sicht die neuen Benutzerentgelte für die Sportvereine Schwerins?
Für den Großteil gerecht, für die Schulen in privater Trägerschaft unangemessen hoch.

Bitte verraten Sie uns, ob, wie und wo Sie noch sparen werden und in welchen Bereichen des Schweriner Sports ein Sparkurs nicht sinnvoll ist.
Sparen ist der falsche Ansatz, wir müssen alles tun, um die Ansätze zu verstetigen. Dabei muss die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund stehen. Beispiel: In den Sportplatz des Burgseeverein würde ich kein Geld zur Sanierung des Rasens stecken, sondern damit und Fördermitteln dort sinnvollerweise einen Kunstrasenplatz anlegen. So haben alle etwas davon: Der Verein kann ganzjährig trainieren und die Stadt spart Unterhaltungskosten.

Was würden Sie morgen am liebsten aus sportlicher Sicht gesehen in der Stadt verändern?
Alle Schulen sollten für den Schulsport eine moderne Sporthalle und wenn möglich Sportfreianlagen haben. Unter anderem das Sportgymnasium bräuchte eigentlich weitere Sportanlagen, z.B. einen Kunstrasenplatz für die Fußballer oder eine Schwimmhalle. Außerdem brauchen wir mehr Bolzplätze, Skateranlagen und Basketballcourts.

Boxen, Volleyball,Handball, Fußball aber auch Wassersportereignisse und diverse hochkarätige Laufevents bestimmen die Sportveranstaltungen unserer Stadt. Welche Bedeutung hat das für Schwerin und wie wollen Sie als zukünftiger Oberbürgermeister sich einbringen?
Das alles hat eine enorme Bedeutung für unsere Landeshauptstadt. Den nächsten Fünfseenlauf möchte ich als Oberbürgermeister mitlaufen, und zwar die 30km. Vielleicht schaffen wir es ja auch, einen Marathon in Schwerin auf die Beine zu stellen. Mit Michale Kruse haben wir ja Profis im Veranstaltungsmanagement am Start.

Wenn Sie als Oberbürgermeister zum Antritt ihrer Amtszeit plötzlich einen frei verfügbaren Geldregen von sagen wir einmal 10 Millionen EURO erhalten würden und die Stadtvertreter Ihnen grünes Licht geben, diese Extra-Mittel für Sport frei einzusetzen, wofür und wie würden Sie dieses Geld konkret verwenden?
Ich würde sofort eine zweite Schwimmhalle bauen – und zwar mit 50-Meter-Bahnen, Sprungturm und Sauna. Und natürlich wieder in Lankow. Ich habe immer für deren Erhalt gekämpft und war gegen den Abriss.

Wie stehen Sie ganz konkret zum Stadion Paulshöhe, eines der ältesten Sportstätten in dieser Form, in Deutschland?
Die in Abstimmung mit allen Fußballvereinen und dem Innenministerium getroffene Entscheidung der Stadt, das Fußballzentrum in Lankow für den FCM, den SSC und die SG Dynamo zu bauen und dort Millionen in Plätze und Funktionsgebäude zu investieren, ging einher mit der Aufgabe der Paulshöhe als Spielstätte. Das vergessen die, die jetzt den Erhalt fordern, gern. Nun, nachdem in Lankow kräftig investiert wurde, kann man die Entscheidung schlechterdings umkehren.

Wie und wo sehen Sie ein Schwerin in 7 Jahren, somit im Jahr 2024 nach Ihrer ersten /zweiten Arbeits- und Wirkungsperiode als künftige/r neue/r Oberbürgermeister von Schwerin, wenn sie denn das Vertrauen der Bürger bekommen? Ihre Vision?
Ich sehe eine Großstadt von vielleicht wieder 100.000 Einwohnern, die sich infrastrukturell weiterentwickelt und ausreichend Schul- und Hortplätze geschaffen hat, eine Stadt, die vor allem im Tourismus und Dienstleistungssektor kräftig zugelegt und Arbeitsplätze geschaffen hat. Ich sehe eine leistungsfähige, moderne und vor allem bürgerfreundliche Stadtverwaltung, die proaktiv agiert und die Bürger bei ihren Entscheidungen mit einbezieht und mit Steuermitteln sinnvoll und verantwortungsbewusst umgeht.

So wie es die Zeit erlaubt, wie oft wollen sie als die öffentliche Person der Stadt Schwerin bei heimischen Sportveranstaltungen  möglichst anzutreffen sein?
Genauso wie jetzt auch, also möglichst oft.

 

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Ein Kommentar

  1. Erst einmal möchte ich mich bei SN-Sport für die Fragestellung bedanken.
    Beim intensiven durchlesen und bei den Antworten fällt einen schon auf, wer sich mehr oder weniger mit Sport beschäftigt.
    Die Antworten einiger Kandidatinnen und Kandidaten überzeugen mich dabei viel mehr, als die Antworten der Amtsinhaberin. Neue Köpfe haben auch neue Ideen und das ist gut so.
    Mir gefällt vor allen, dass beim Thema Paulshöhe teilweise ein Umdenken geschehen ist und dieses obwohl die Parteien der HerausforderInnen vor 6 Jahren anders entschieden haben.
    Schwerin und Sport gehören einfach zusammen.

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