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Stiere erobern Berliner Fuchsbau

Fuchsbau war Revier der Stiere

SVM holt mit 17:22 zwei wichtige Punkte in Berlin / Comeback für Calvert / Evangelidis verletzt

© Dietmar Albrecht Mit Bevan Calvert kommt auch der Erfolg zurück
© Dietmar Albrecht Mit Bevan Calvert kommt auch der Erfolg zurück

Ist die Wende eingeläutet? Mit dem 17:22-Auswärtserfolg der Mecklenburger Stiere am Samstagabend bei der Bundesligareserve der Füchse Berlin hat das Team um den neuen Coach Maik Handschke zumindest einen sehenswerten Schritt in die richtige Richtung getan. Tatkräftig und vor allem lautstark unterstützt durch eine fast 70-köpfige Schweriner Fangemeinde, die unübersehbar die Tribüne füllte und so für eine einzigartige Heimspielatmosphäre sorgte, legten die Stiere los. Mit dabei war endlich wieder Bevan Calvert. Sein erster Wurf verfehlte das Netz noch. Doch nach mehreren Paraden von Ariel Panzer und den Treffern von Uwe Kalski (3.), Michael Höwt (5.) und Raki Marankgo (6.), setzte Bevan in weniger als einer Minute (8./9.) gleich zwei Mal an und erhöhte zum 3:4 und 3:5. Der Rechtsaußen und Johannes Prothmann auf der halben Position waren in der Abwehr immer wieder gegen den Berliner Moritz Schade gefordert, der zum Teil mit Brachialgewalt versuchte, zum Abschluss zu kommen. Die harte, aber gute Arbeit der Stiere in einem bis dato ausgeglichenen Spiel zwang mit weiteren Treffern von Teo Evangelidis (15.), Kay-Peter Larisch (19.) und Bevan Calvert (20.) beim Stand von 6:8 Füchse-Coach Maximilian Rinderle zum Zücken der grünen Karte. Die Ansprache schien zu wirken: In nur fünf Minuten legten die jungen Füchse einen Vier-Tore-Lauf (10:8) hin, der wiederum Stiere-Coach Maik Handschke zur Auszeit animierte. Auch dieses Break verfehlte die Wirkung nicht: Mit Toren von Johannes Prothmann (26.), Uwe Kalski, der sich den Ball vom gegnerischen Keeper außerhalb des Kreises schnappte und das Leder dann nahezu liegend in den leeren Kasten schob, sowie einem weiteren Treffer von Kay-Peter Larisch (28.) ging es mit einem verdienten Halbzeitstand von 10:11 in die Kabine.

Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit unterstreicht Moritz Stemmler den Siegeswillen der Stiere und parierte einen der vielen Siebenmeter, welche den Füchsen insgesamt zugesprochen wurden. Einige Unaufmerksamkeiten der Stiere ließen die Berliner das Spiel zu ihren Gunsten wenden. In der 39. Minute gleicht Johannes Prothmann zum 13:13 aus und landet nur eine Minute später einen weiteren Treffer (13:14). Einen langen Pass aus dem Schweriner Kasten gibt Michael Höwt an Uwe Kalski weiter, der verwandelt – 13:15. Am Kreis bekommt der immer wieder beherzt zupackende Raki Marankgo kleine Verschnaufpausen – Hannes Jehring aus dem Team Stiere II macht seine Sache hier sehr gut, schätzt Stiere-Chef Friedrich Diestel ein.

Erste Unruhe kommt bei den jungen Füchsen auf, das nächste Timeout bringt den Reservekader aus der Hauptstadt noch einmal in die Spur (15:15). 15 Minuten Spielzeit stehen noch aus, doch die Stiere, gepusht von ihren Fans, setzen jetzt zum Siegenzug an. Zweimal ist es Bevan Calvert– fast durchgehend im Einsatz – der innerhalb von 32 Sekunden einnetzen kann. Michael Höwt beweist seine Stärke am Siebenmeterpunkt und verwandelt sicher auch den zweiten zugesprochenen Strafwurf (15:18). Noch einmal tragen sich Kapitän Kay-Peter Larisch, Michael Höwt und Johannes Prothmann in die Torschützenliste ein (16:21). Die wachsende Nervosität der Berliner macht sich zunehmend mit Fehlern bemerkbar. Dass sie im eigenen Revier nichts mehr retten können, bekommen sie stimmgewaltig von den Schweriner Fans mit grün-weißer Verstärkung zu hören. Minuten vor dem Abpfiff stehen die gelb-blauen Anhänger bereits und verkünden den nicht mehr gefährdeten Auswärtssieg ihres Teams. Michael Höwt macht mit einem weiteren Siebenmeter in der 58. Minute das 17:22-Endergebnis klar.

Für Maik Handschke, der an der Seitenlinie sein Debüt als Stiere-Coach gab, war die Partie natürlich ein gelungener Einstand. „Alle haben gekämpft und die Vorgaben wie besprochen umgesetzt. Das ist eine gute Grundlage. Auch, um Verletzungen, wie die von Teo, der sich einen Mittelhandbruch zugezogen hat, zu kompensieren. Natürlich ist so ein Ausfall mit enormem Aufwand verbunden, um dennoch vorn Tore zu machen. Es gab gute Gegenstöße. Auch die Abwehr zeigte sich engagiert und aggressiv. Darauf lässt sich aufbauen“, kommentierte Maik Handschke nach dem Abpfiff. Als echte Hausnummer wertete er die mit 17 Gegentoren magere Ausbeute der Füchse. Begeistert zeigte sich der Coach über die grandiose Rückendeckung der vielen Schweriner, die Dank des Engagement von Hauptsponsor Hendrik Rößler von Elbe-Haus ® mit einem Bus die Stiere in die Bundeshauptstadt begleiten und den Fuchsbau zum Hexenkessel machen konnten. „Wir freuen uns alle schon jetzt auf die Unterstützung beim nächsten Heimspiel am Sonntag in der Sport- und Kongresshalle.“

Text: Barbara Arndt

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