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Unglückliche Last-Minute-Niederlage

Während für die Christen die Leidenszeit Christi am Karfreitag endet, geht für die SG Roggendorf 96 diese Zeit weiter. Am Ostersonntag setzte es in einem Fussballkrimi, der seinesgleichen sucht, mit dem Schlusspfiff eine unglückliche 3:4-Heimniederlage gegen den von Ex-Profi Enrico Neitzel trainierten FSV Bentwisch.

© SG Roggendorf
© SG Roggendorf

Nicht nur die Mannschaft von Übungsleiter Lau steht immer wieder auf, auch die Anhänger der SGR halten unvermindert zu ihrem Team, an diesem familienunfreundlichen Termin kamen wieder weit über 200 gutgelaunte Zuschauer in den Schloßpark, darunter auch der Trainer des MSV Pampow, Arne Dankert. Und diese Zuschauer rieben sich in der Anfangsphase verwundert die Augen, die SGR legte los wie die Feuerwehr und schien den FSV an die Wand spielen zu wollen. Rotation war in diesen Tagen nicht nur beim Bundesliga-Primus in München ein Thema, auch Stefan Lau musste mehr oder weniger notgedrungen rotieren lassen (Schwarcke war gelbgesperrt, Militz arbeitsmässig verhindert), stellte sich selbst ins Tor und beorderte Nils Mählmann, Christian Rehr, Mario Döring und Freddy Kähler in die Anfangsformation. In der 5. Minute haderte der blau-weisse Anhang mit der zu geringen Körpergröße von Rehr, als dieser unmittelbar vor der Torlinie nur haarscharf einen Einwurf von Toni Holland unterlief, und so die Führung verpasste. Im Anschluss daran schien wieder der gewohnte Spielfilm abzulaufen, als die ungeordnet wirkende Abwehr der Hausherren den Ball nicht aus der Gefahrenzone befördern konnte, und Bentwischs Schröpfer zum 0:1 einschoss (8.). In der 11. Minute eine fast identische Situation, die der Asiate Vu Minh zum 0:2 nutzte. Im weiten Rund stellte man sich jetzt gedanklich auf die nächste Klatsche ein, doch 96 hat da noch einen Toni Holland, der in der 17. Minute vom FSV-Torsteher Tom Hudec nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Hudec bekam dafür nur Gelb, die SGR einen Strafstoß, welchen Spielführer Mario Schulz sicher zum 1:2 verwandelte, fortan waren die Rautenträger wieder im Spiel zurück. In der 22. Minute knallte Robert Schwarz den Ball aus 20m nur knapp über das gegnerische Gehäuse, in der 31. kassierte er für ein Foul die gelbe Karte. Das Spiel nahm an Fahrt auf und wogte hin und her, in der 36. Minute rettet für 96 die Querlatte bei einem Freistoss der Gäste. Zwei Minuten später dann der große Auftritt von ‚Magic‘ Toni Holland, als er eine Kopfballvorlage des unermüdlichen Penk mit einem Tor des Monats zum 2:2 veredelte, der Schloßpark stand jetzt kopf, man witterte die Sensation. Der FSV kam schlecht mit dieser neuen Situation zurecht, das Spiel wurde ruppiger, Johl kassierte noch vor der Pause eine gelbe Karte (41.).
In der Pause dann wechselte Lau, der nach eigener Aussage mit seiner Leistung unzufrieden war, sich selbst aus und brachte Johannes Sander. Dieser schien noch nicht ganz im Spiel zu sein. als er in der 46. Minute an einem Ball vorbeigreift und der FSV zu seinem Glück diese hochkarätige Chance nicht nutzen kann. 4 Minuten später dann macht es der FSV besser, erneut Schröpfer mit seinem 2. Tor lässt Sander schlecht aussehen. Den daraus resultierenden Anstoss nutzt dann wiederum Holland zum Ausgleichstreffer, als er den gegnerischen Torsteher mit einem Kullerball ebenfalls sehr unglücklich aussehen lässt (51.). Wieder entwickelte sich ein offener Schlagabtausch auf dem satten Grün, beide Mannschaften wollten den Sieg. In der 60. Minute schiesst Holland den Ball nach einer Traumkombination mit Rehr aus kurzer Distanz neben das Tor, das hätte die Führung sein müssen. Hektisch geht es auf dem Platz weiter, Penk kassiert Gelb wegen Halten (68.), in der 72. Minute dann erneut eine große Chance für Holland zur Führung, doch anstatt den Ball einfach ins Tor zu setzen, geht sein Kunstschuss neben das Gehäuse. Kurz darauf Großeinsatz von Schiedsrichter Karnatz, als er nach einem Griff von Stephan Späth an den Hals von Vu Minh die aufkommende Rudelbildung nur schwerlich unterbinden kann, beide Akteure kommen aber mit Gelb relativ glimpflich davon (78.). In den Schlussminuten dann Dramatik pur, in der 86. Minute scheitert Bentwischs Schlettwein mit einer 100%igen Chance am sensationell parierenden Sander. In der Nachspielzeit will die SGR den Sieg erzwingen, agiert aber zu ungestüm um den Ball im Tor des Gegners unterbringen zu können. Dann kommt die letzte Szene des Spiels, als der eingewechselte Simon Kirey den Ball im Mittelfeld vertändelt und die Gäste mit der letzten Aktion im Spiel den Siegtreffer durch den eingewechselten Knaak erzielen (90.+3), direkt danach erfolgt der Schlusspfiff, Bentwisch liegt sich jubelnd in den Armen, ganz Roggendorf versinkt im Tal der Tränen.

SGR 96: Lau (46. Sander); Döring (57. Rindt), Späth, Schulz, Martensen, Penk, Kähler, Mählmann, Schwarz, Rehr (82. Kirey); Holland

FSV: Hudec; Arnold, Körting, Kaminski, Piepelow (44. Vogt), Schlettwein, Leutert (76. Tu Duong), Johl (82. Knaak), Schröpfer, Vu Minh, Lüth

Quelle: SG Roggendorf 96

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