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Grün Weiß Damen spielten nicht den Weihnachtsmann

Tolles Weihnachtsgeschenk für die Fans

Genau als solches wollten es die Mädels gesehen haben, als sie völlig erschöpft, aber überglücklich im Foyer der Halle mit den Anhängern ihrer Mannschaft zusammen saßen und einen Glühwein nebst Stollen verkosteten. Es war aber auch ein hartes Stück Arbeit, bis der 32:27 Sieg gegen den Tabellensechsten in Sack und Tüten war, um mal in der Weihnachtssprache zu bleiben.

© D.Albrecht Marta Wiercioch trug mit ihren vielen Glanzparaden zum Sieg bei.
© D.Albrecht
Marta Wiercioch trug mit ihren vielen Glanzparaden zum Sieg bei.

Natürlich waren die Grün Weißen gewillt, die beiden Punkte in Schwerin zu behalten, aber mit welchem Engagement und Nervenstärke die Damen das zeigten, beeindruckte nicht nur Trainer Tilo Labs. „Wir haben heute gezeigt, dass wir zu Hause wieder eine Macht sind. Unser Publikum hat Spielerinnen und vor allem die Torfrauen derart gepusht, da kann man schon stolz sein.“ In der Tat war das, was vor allem Marta Wiercioch im Kasten zeigte, schon Extraklasse. 19 Paraden in 45 Minuten, an ihr haben sich die Schleswig Holsteinerinnen die Zähne ausgebissen. Eine weitere Spielerin muss man in diesem Zusammenhang auch erwähnen und das ist unsere Kreisläuferin Steffi Laas, die mit 11 Toren bei 11 Versuchen überragend gespielt hat. Bereits in den ersten 30 Minuten erzielte sie 8 Tore, darunter das 1:0, eine Führung, die nur beim 1:2 einmal abgegeben wurde. Anschließend setzten sich die Damen aus Schwerin immer deutlicher ab, weil zunächst auch im Angriff fast alles klappte. Über die Stationen 7:4 und 10:5 vergrößerte sich der Abstand bis auf  13:7. Nicht nur die überragende Laas war ein ums andere Mal erfolgreich, auch von den Aufbaupositionen ging ständig Gefahr aus. Die 17jährige Meike Schult war so in den letzten Minuten der ersten Halbzeit zweimal erfolgreich.  Dazu schalteten die Gastgeberinnen blitzschnell von Abwehr auf Angriff um und erzielten zahlreiche Kontertore. Die letzten beiden Treffer in den ersten 30 Minuten erzielten jedoch die Gäste aus Owschlag und zeigten damit an, dass in der zweiten Hälfte durchaus noch mit ihnen zu rechnen sei.
Tatsächlich sollte das 14:10 kein Ruhekissen sein, denn nach dem schnellen 15:10 von Erdmann waren zunächst die Gäste ab Drücker, auch weil Schwerin in dieser Phase zu schnell abschloss und zu leichtfertig mit ihren Chancen umging. Owschlag nutzte das eiskalt und war beim 18:18 nach knapp 40 Minuten wieder im Geschäft. Zum Glück behielt Vivien Bartlau den Kopf oben und erzielte drei Tore in Folge, dazu parierte Anna Pöschel im Tor großartig einen Strafwurf von Greta Stolley. Damit war Schwerin wieder mit 20:18 vorne und so spannend und knapp sollte es bis zum Ende der Partie bleiben. Die Gastgeberinnen konnten sich nicht absetzen, legten aber immer wieder vor, teils recht spektakulär, wie beim Kempa- Tor von Vivien Erdmann in Koproduktion mit Wendy Künzel, die ihrerseits auch immer besser ins Spiel kam. Trotzdem gab der Gegner diese Partie noch nicht verloren, kämpfte sich bis zum 22:22 heran. Als dann Schwerin auch noch in doppelter Unterzahl agierte, witterten die Gäste wohl noch einmal Morgenluft. Jedoch schlugen sie aus ihrer Überzahl kein Kapital, im Gegenteil, Dube und Künzel erzielten in Unterzahl zwei schöne Tore und brachten den Gastgeber wieder in Vorhand. Aber auch diesen Vorsprung egalisierten die starken Gäste wieder, so dass es beim Stand von 27:27 in der 55. Minute zu dramatischen Finale kommen sollte, in dem die Gastgeberinnen die besseren Nerven hatten. Zwei Tore durch die gute Steffi Dube, dann die Auszeit vom Gästetrainer in der 58. Minute, die aber keine Wirkung zeigte. Kurz darauf die Auszeit von Tilo Labs, Owschlag spielte volles Risiko und Schwerin warf die Tore zum Endstand von 32:27. Am Ende war es Freude und Emotion pur, was sich beim Tanz auf der Platte zeigte. Damit wurde noch ein recht versöhnlicher Abschluss einer bisher nicht gerade optimal verlaufenden ersten Halbserie geschafft, allerdings steht am 5.Januar noch ein Nachholspiel an. Um 16:45Uhr geht es dann gegen das starke Team aus Henstedt Ulzburg. Aber wer sich das Spiel angeschaut hat, dabei war und miterleben konnte, wie eine Mannschaft den Gegner nicht nur nieder kämpfen sondern teilweise auch nieder spielen kann, wird feststellen müssen, da geht noch was in der Rückrunde.
Abschließend wünschen wir noch eine besinnliche Weihnacht, ganz frei von grün weißer Frauenpower und einen fröhlichen Rutsch ins Handballjahr 2014.
Es spielten: Wiercioch, Pöschel; Dube 4, Ehlers, Evangelidou, Künzel 7/1, Bartlau 5/2, Menzel, Laas 11, Schult 2, Nawrot, Erdmann 3, Labs, Crölle

Text: Ralf Grünwald

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