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Pirouetten statt Paraden

Jungstier Yannick Raatz trainiert mit der U17-Nationalmannschaft Beachhandball

©Beach-DHB-YannickRaatz

Während andere Ostereier suchen, sind viele Jungstiere in Sachen Handball unterwegs. Sieben Nachwuchsmannschaften der Mecklenburger Stiere nehmen am Holstebro-Cup in Dänemark teil. Ein Jungstier wechselt sogar von der Platte in den Sand: Yannick Raatz (16), Torwart in der B- und A-Jugend der Mecklenburger Stiere, wurde von den DHB-Beachtrainern Konrad Bansa und Kai Bierbaum für einen weiteren Lehrgang der Beachhandball-Nationalmannschaft in Witten nominiert. Yannick, der in Schwerin zu Hause ist, gehört damit zur Jugendnationalmannschaft.

Herzlichen Glückwunsch, Yannick. Wann hast du die Einladung nach Witten bekommen?

Am Freitagmorgen. Mein Mitspieler Marvin Kix hatte mir schon per WhatsApp geschrieben, dass er Reserve ist. Da hatte ich richtig Herzklopfen. Mein Name stand im offiziellen Kader. Da war ich total erleichtert und habe mich riesig gefreut. Der Erste, der es erfahren hat in der Schulpause, war mein Banknachbar Niklas Gautzsch, der auch in meiner Mannschaft spielt.

Du warst bereits bei einem Sichtungslehrgang. Welche Anforderungen werden da an die Jugendnationalspieler gestellt?

Es wird erwartet, dass man sich voll reinhängt, Willen zeigt und für das Team da ist. Natürlich ist Respekt den anderen gegenüber ein Muss. Die sportlichen Anforderungen sind schon beeindruckend: Im Sand ist es deutlich schwerer und sehr anstrengend. Manche Übungen gingen für mich recht einfach, andere haben mit alles abgefordert.

Wie fühlt sich das eigentlich an, von der Platte in den Sand zu wechseln?

Es ist schon anders, im Tor zu stehen, ohne festen Boden unter den Füßen zu haben. Das verlangt deutlich mehr Beinarbeit. Und auch vom Kopf her muss man noch schneller reagieren.

Ich spiele seit mehr als sieben Jahren Handball bei den Jungstieren. Ich habe eineinhalb Jahre als Feldspieler agiert und bin dann ins Tor gewechselt. Erste Beach-Erfahrungen konnte ich im vergangenen Jahr beim Stadtwerke-Cup am Zippendorfer Strand in Schwerin sammeln. Das habe ich als gute Abwechslung empfunden, aber es stand schon der Spaß im Vordergrund. Beim ersten Lehrgang der Beach-Nationalmannschaft in Witten im Januar dieses Jahres war der Unterschied zum richtigen Beachhandball dann deutlich zu spüren.

Welche Erwartungen hast du? Welche Ziele willst du erreichen?

Ich möchte mich beim nächsten Durchgang über Ostern gern beweisen und mich für den Kader empfehlen, der im Sommer Deutschland bei der Europameisterschaft in Polen vertreten wird. Vielleicht ist das auch ein Sprungbrett für mich: Ich möchte als Handballer schon gern groß rauskommen und sehe mit der Nominierung durchaus eine Chance, auf mich aufmerksam zu machen. Ich habe durch die DHB-Trainer erfahren, dass so mancher Spieler in der ersten Bundesliga auch über den Beachhandball seine Karriere befördert hat.

Aber zunächst gehört natürlich auch noch Schule zu meinem Alltag. Ich bin zurzeit in der zehnten Klasse auf dem Schweriner Sportgymnasium und strebe das Abitur an. Viel Zeit für weitere Hobbys gibt es für mich nicht: Bei insgesamt acht Trainingseinheiten pro Woche zuzüglich der Spiele in zwei Ligen an den Wochenenden bin ich froh, wenn am Ende ausreichend Zeit zum Regenerieren bleibt.

Viel Erfolg für dich und alles Gute!
Interview: Barbara Arndt

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