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Drewes mit Viererpack

Eine vor allem in der letzten halben Stunde spektakuläre Partie bekamen die Zuschauer auf der Ranch geboten. Neumühle begann gegenüber der Vorwoche auf zwei Positionen verändert.
Christopher Brügmann ersetzte in der Innenverteidigung Jan Busse und für den wahrscheinlich länger verletzt fehlenden Florian Hempel konnte Johannes Buggenhagen wieder spielen. Der NSV startete ordentlich in das Spiel. Max Schöwe und Henrik Kojetin bereiteten über links für Nuredin Besiri vor, der den Ball aber am kurzen Pfosten über das Tor setzte (3.). Ähnliche Szene dann auch über rechts, Henning Steinbeck und Florian Drewes spielen sich durch, aber auch hier kann Kojetin die Eingabe nicht im Tor unterbringen (10.). Wie es geht zeigten dann die Gäste in Person von Andre Ohlrich.

© Dietmar Albrecht
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Bei einer kleinen Eckenserie kann die NSV-Defensive sich jeweils nicht energisch genug befreien und der Lübzer Stürmer knallt den Ball aus dem Gewühl unter den Querbalken zum Führungstreffer ins Tor. Nach fünf Minuten hatte sich der Gastgeber vom Rückschlag erholt und spielte auf den Ausgleich. Nach Flanke Steinbeck köpft Drewes über das Tor. Im folgenden Angriff passt Schöwe auf den aufgerückten Rechtsverteidiger Steinbeck, doch der verzieht. Einen weiten Abschlag kann Besiri gut gegen zwei Gegenspieler behaupten und für Drewes auflegen, dessen Schuss fliegt aber zentral auf LSV-Keeper Martin Nique (22.). Beim folgenden Ausgleich ist der Torhüter aber machtlos. Drewes setzt nach und bringt den Ball zu Buggenhagen, der dreht sich noch um seinen Gegenspieler und hämmert die Kugel aus 20 Metern in das lange Eck. Die beste Gelegenheit für die Lübzer auf einen weiteren Treffer hat Kay-Christoph Lübbe. Bei einem Einwurf ist der NSV unkonzentriert, lässt Ohlrich zu viel Platz. Dessen Zuspiel bringt Lübbe auf das kurze Eck, welches von Torhüter Hannes Musial aber zu gemacht wurde (31.). Im Gegenzug vergibt Buggenhagen noch eine Gelegenheit für Neumühle, ehe sich die Partie bis zum Halbzeitpfiff ohne weitere Höhepunkte einpegelt.

© Dietmar Albrecht
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Nach der Pause erspielen sich die Gäste zunächst optische Vorteile, der NSV agiert in dieser Phase zu ungenau und fehlerhaft. Zweimal ist es wieder Ohlrich dem sich die Möglichkeiten zur erneuten Führung eröffnen. Doch beide Male lässt er diesmal die Chance aus. Ein Neumühler Konter eröffnet dann die furiose letzte halbe Stunde und vor allem die Drewes Show. Besiri setzt sich im Zentrum gegen zwei Abwehrspieler durch und kommt zum Abschluß. Diesen kann Torhüter Nique nur nach vorne prallen lassen, Drewes ist zur Stelle und netzt zum 2:1 ein. Dieser Treffer bringt Verunsicherung bei den Gästen, die schon in der nächsten Aktion eine Hereingabe von Philipp Schütz unkonzentriert in die Beine von Drewes verlängern. Dieser lässt sich nicht zweimal bitten und trifft humorlos zum 3:1. Diese scheinbare Vorentscheidung machte die Neumühler im Abwehrverhalten allerdings nachlässig. Danny Groth nutzt eine solche Situation zum 3:2. Den Anschlusstreffer beantworten die Neumühler aber nahezu postwendend. Ein Abschluss von Schöwe wird zur Ecke abgefälscht. Diese bringt der kurz zuvor eingewechselte Friedrich Schramm in das Zentrum, wo Innenverteidiger Brügmann am höchsten steigt und zum vierten Treffer einköpft. Jetzt setzt Neumühle nach und drängt auf das nächste Tor. Schramm passt auf Besiri doch Nique ist aufmerksam (70.). Dann wieder Schramm mit der Vorbereitung, jetzt auf Steinbeck, der über das Tor köpft (71.). Der LSV gibt sich aber keineswegs auf, Kapitän Manuel Penno versucht es vergeblich aus der Distanz (73.). Florian Siewert zwingt Musial eine Minute später zu einer starken Parade. Beim folgenden Eckball spielt Drewes den Ball unter Bedrängnis mit der Hand.

© Dietmar Albrecht
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Es folgt der Elfmeterpfiff und der erneute Anschlusstreffer durch Groth. Damit war das Spiel wieder spannend und Lübz gelingt tatsächlich noch der Ausgleich. Und wieder halfen die Gastgeber tüchtig mit. Einen Fehlpass von Arpad Konyha nutzen die Lübzer zum schnellen Umschalten. Ohlrich bleibt im Zentrum cool und schiebt seelenruhig zum 4:4 ein. Trotz dieses harten Rückschlags sahen die Zuschauer in den Schlussminuten eine Neumühler Mannschaft die den Sieg unbedingt wollte. Der LSV öffnete hierfür, euphorisiert von der erfolgreichen Aufholjagd, aber auch die Räume. Diese nutzte vor allem der dynamische Schramm um die Löcher zu reißen. Zunächst scheitert Schramm an Nique und Drewes schießt den Abpraller neben über das Tor (85.). Auch mit einem Heber ist Schramm nicht erfolgreich (86.).

© Dietmar Albrecht
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Die letzten Minuten prägt dann wieder Drewes. Mit seinem dritten und vierten Treffer, Produkte des unbedingten Willens, einer Eigenschaft die den Neumühlern in den vorhergehenden Spielen für weitere Punktgewinne zu oft fehlte, krönt er seine außergewöhnliche Leistung.
Die Neumühler verfolgten diese Szenerie mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn für „Schlacki“ war es, zumindest vorerst, das letzte Heimspiel für den NSV. Aus beruflichen Gründen führt ihn sein Weg in der Zukunft nach München. Nicht nur dieses Spiel zeigt, das er auf jeden Fall eine Lücke im Team hinterlässt, die schwer zu schließen sein wird.

NSV: Musial – Steinbeck, Konyha, Brügmann, Schütz, Drewes, Zimmermann (68.Schramm), Kojetin, Schöwe, Buggenhagen, Besiri (89.Baruschke).

Torfolge:
0:1 Ohlrich (12.)
1:1 Buggenhagen (23.)
2:1 Drewes (58.)
3:1 Drewes (59.)
3:2 Groth (66.)
4:2 Brügmann (69.)
4:3 Groth (76.,HE)
4:4 Ohlrich (84.)
5:4 Drewes (87.)
6:4 Drewes (90.+2)

Zuschauer: 70

Schiedsrichter: Schug – Hennig, Schönsee

Quelle: Neumühler Sportverein 1990

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