Startseite / Handball / Frauen / Powerfrauen pfeifen aus dem letzen Loch

Powerfrauen pfeifen aus dem letzen Loch

© Dietmar Albrecht Eleni Evangelidou hat die Niederlage mit ihren Toren nicht verhindern können  mit ihren Toren
© Dietmar Albrecht
Eleni Evangelidou hat die Niederlage mit ihren Toren nicht verhindern können mit ihren Toren

50 gute Minuten reichten wieder nicht für zwei Punkte
Es bewahrheitet sich immer wieder, wenn man untern drin steht, verliert man solche Spiele wie am vergangenen Sonntag und es kommt oft noch mehr Pech dazu. Beim Auswärtsspiel des SV Grün Weiß beim SV Henstedt Ulzburg kam dieser Satz mal wieder so richtig zum Tragen. Die Mannschaft reiste schon dezimiert an, lediglich neun Namen von Feldspielerinnen waren auf dem Anmeldeformular, der vor der Partie beim Kampfgericht abgegeben werden musste. Als dann gerade einmal zehn Minuten gespielt waren, verletzte sich mit Tini Wolter eine weitere Leistungsträgerin nach Künzel, Kiewitt und Laas, sodass die verbliebenen acht Spielerinnen nun versuchen mussten, diesen Ausfall auch noch zu kompensieren. Das ist die Vorgeschichte einer Partie, die bis zum Schluss auf Augenhöhe stattfand. Henstedt Ulzburg als Tabellenachter und als Heimmannschaft sicherlich in der Rolle des Favoriten angetreten, konnte zunächst in Führung gehen, allerdings glich Eleni Evangelidou postwendend aus und eine völlig ausgeglichene erste Halbzeit nahm ihren Lauf. Nur ein einziges Mal hatte ein Team zwei Tore Vorsprung, nämlich als Henstedts erfolgreichste Werferin Tina Pejic zum 10:8 einnetzte. Bis zum Halbzeitpfiff konnte dieser Vorsprung von aufopferungsvoll kämpfenden Grün Weißen jedoch egalisiert werden, es stand zur Pause 12:12. Bei den erzielten 12 Toren der Gastgeberinnen waren bis dahin allerdings schon 6 Strafwürfe dabei, am Ende waren es sogar neun Möglichkeiten vom Punkt, die von Laura Neu auf gegnerischer Seite bis auf eine am Ende auch eiskalt ausgenutzt wurden. Auf Schweriner Seite waren es nach 60 Minuten lediglich zwei Strafwürfe (beide sicher von Celka verwandelt), was jedoch nicht von einem Spiel mit übertriebener Härte zeugen sollte.
Schwerin kämpfte sich von Beginn an in die Partie, hatte in Celka (6) und Evangelidou (5) ihre erfolgreichste Torschützinnen, die allerdings mit zunehmender Spieldauer einfach kräftemäßig etwas nachließen. Zwar konnte man mit der erfahrenen Kerstin Labs und Aileen Lück (16Jahre) gerade in der zweiten Hälfte der Partie etwas Entlastung schaffen, die Hauptlast mussten jedoch nach dem Ausfall der Leistungsträger andere tragen. Gerade Meike Schult, Steffi Dube und auch Marie Nawrot spielten mit viel Leidenschaft und Engagement und übernahmen die Verantwortung. Auch auf der Torwartposition war Schwerin mehr als gleichwertig, Klasen und Pöschel zeigten eine gute Leistung, zeigten viele tolle Paraden und leiteten erfolgreich Gegenstöße ein. Leider klappte das Gesamtpaket wieder nicht über 60 Minuten, aber nach 49 Minuten führten die Schwerinerinnen noch mit 20:21, warfen in der Zeit also ihr letztes Tor. Danach half weder ein Torwartwechsel noch das Anfeuern der mitgereisten verletzten Spielerinnen, die am Seitenrand standen und für Stimmung sorgten. Vor allem Pejic war es in der Endphase, die eigentlich im Alleingang alles klar machte und vier der fünf Tore zum 25:22 Endstand machte. Es war ähnlich wie beim Spiel in Bremen zu merken, dass die Deckung der Grün Weißen gegen Ende der Partie aufgrund schwindender Kräfte nachließ und etwas löchriger wurde. Schade, denn es war auch mit dieser, man kann sagen „Rumpftruppe“, mehr drin. „Ich muss meiner Mannschaft wieder ein großes Kompliment machen, auch wenn es wieder einmal nicht ganz gereicht hat. Aber so viele Ausfälle verkraftet kein Team in der 3. Liga. Zum Glück haben wir jetzt wieder ein WE Pause, weil das Heimspiel gegen den Buxtehuder SV II auf den 5. Februar des kommenden Jahres verlegt wurde. Vielleicht kommt die eine oder andere Verletzte bis dahin wieder. Ich würde es der Mannschaft so gönnen, denn sie hat insgesamt eine sehr positive Entwicklung genommen.“ In 14 Tagen geht es dann zum richtungsweisenden Spiel nach Altlandsberg.

Es spielten: Klasen, Pöschel; Labs, Crölle 1, Nawrot 2, Schult 4, Lück, Dube 3, Evangelidou 5, Wolter 1, Celka 6/2

Quelle:   SV Grün-Weiß Schwerin  |  Text: Ralf Grünwald

Auch interessant!

Fragezeichen auf der Diagonalposition

Neue SSC-Diagonalspielerin Payne auch in Korea unter Vertrag – Klärung liegt jetzt bei der FIVB …

Schreibe einen Kommentar