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Der Knoten ist geplatzt bei den Mecklenburger Stieren

Mecklenburger Stiere mit Ausrufezeichen an der Havel

© Dietmar Albrecht Großer Jubel beim Anhang und der Mannschaft
© Dietmar Albrecht
Großer Jubel beim Anhang und der Mannschaft

Oranienburg. „Die Stiere bei den Hörnern packen!“, so hieß es im Vorfeld des Spiels seitens der Gastgeber. Mit nur einem Auswärtspunkt aus der laufenden Saison sollten die Mecklenburger Stiere herhalten, dem Oranienburger Handballclub nach zuletzt 2:8 Punkten wieder in die Erfolgsspur zurück zu verhelfen. Die Rechnung hatten die Hausherren aber ohne das Team von Holger Antemann gemacht. Die Mecklenburger Stiere haben durch den 27:20 (10:10) Sieg beim OHC ihren ersten Auswärtserfolg in dieser Saison erzielt und mit einer Energieleistung in den letzten zehn Minuten ein bis dato recht ausgeglichenes Spiel am Ende doch noch recht deutlich gewonnen.

Das Spiel begann so, wie sich das der Trainer im Vorfeld gewünscht hatte. Es wurde beherzt in der Abwehr zugepackt und die Angriffe wurden konzentriert ausgespielt und abgeschlossen. Man merkte den Spielern an, dass sie aus den vergangenen Partien, in denen sie manchmal schnell hinten lagen, gelernt hatten und das Spiel so lange wie möglich offen halten wollten. Den ersten Treffer des Spiels erzielte Uwe Kalski nach knapp sechzig Sekunden. Im Verlauf der ersten Halbzeit wechselte die Führung der Partie viermal. Es ging also hin und her. Beide Teams packten gut zu. Alex Wirt bekam nach zwölf Minuten schon seine zweite Zwei-Minuten-Strafe, keine guten Voraussetzungen für einen Spieler, der fest zu packen kann und für die Abwehr elementar wichtig ist. Der 10:10 Ausgleich durch die Oranienburger fiel buchstäblich in der allerletzten Sekunde der ersten Hälfte und markierte so auch den Halbzeitstand. Beide Teams schenkten sich nichts und so war dieses Ergebnis bis dahin auch schlichtweg angemessen.

Aus der Kabine kommend ein unverändertes Bild. Die Mecklenburger Stiere gingen durch Bevan Calvert, den an diesem Abend besten Werfer, wieder in Front. Ähnlich wie in der ersten Hälfte durfte jedes Team bis zur 50.Minute immer mal in Führung gehen, aber keiner konnte sich mit mehr als zwei Toren absetzen. Beim Stand von 20:18 für die Stiere wollte der ehemalige Schweriner Torhüter und Trainer der Gastgeber Christian Pahl mit einer Auszeit sein Team für die Schlussphase einschwören. Was dann allerdings passierte, ahnte zu diesem Zeitpunkt wohl kein einziger Fan in der mit knapp 900 Zuschauern gefüllten MBS-Arena. Der SV Mecklenburg Schwerin schien seine „zweite Luft“ zu bekommen und spielte den Gastgeber regelrecht an die Wand. Die Abwehr einschließlich Torhüter Oliver Mayer parierte jetzt fast jeden Angriff der Gastgeber, einfache Tore fielen im Minutentakt und der OHC wurde immer nervöser. Zwei Gegentreffer und sieben eigene Tore in den letzten neun Minuten ließen die mitgereisten Schweriner Fans im Anschluss das erste Mal in dieser Saison „Auswärtssieg“ skandieren.

Coach Antemann war nach dem Spiel sichtlich zufrieden: „Meine Mannschaft hat heute auch in der Höhe verdient gewonnen. Wir waren spielerisch die bessere Mannschaft. Heute haben wir durch eine kompakte Abwehr und eine 100%ige Angriffsleistung dem Gegner keine Chance gelassen. Vor dem Spiel dieser halbwegs gleich starken Teams war klar, wer den Kopf oben und die spielerische Linie behält gewinnt dieses Spiel. Dies hat mein Team heute sechzig Minuten lang gezeigt. Ich bin stolz auff die gezeigte Leistung, die uns jetzt endlich auch einmal auswärts Punkte beschert hat. so kann es weiter gehen.“

Geschäftsführer Friedrich Diestel war klar, dass der Knoten auswärts irgendwann mal platzen würde: „Den Eindruck, den die Mannschaft Tag für Tag beim Training hinterlässt, ist einfach hervorragend. Diesen Sieg hat sich die Mannschaft mehr als verdient. Ich hoffe, dass wir dieses tolle Gefühl kompensieren können, da wir es für die nächsten Aufgaben brauchen werden.“

Mecklenburger Stiere: Mayer, Maroldt, Calvert 8/5, Höwt 5/1, Kalski 4, Wirt 4, Prothmann 3, Riediger 2, Evangelidis 1, Larisch, Hünerbein, Finkenstein, Hagemeier

Spielfilm: 2:2, 3:2, 4:4, 7:7, 8:8, 10:10, 11:12, 13:13, 16:16, 18:19, 19:23, 20:27

Text:  Carsten Hänsch

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